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Nachdem Laura sich mit 36 Jahren scheiden ließ, führt sie zunächst ein ganz ruhiges Leben, in dessen Mittelpunkt ausschließlich ihr Sohn steht. Doch schon bald merkt sie, dass etwas in ihrem Leben fehlt. Sie beschließt ab sofort ihre Freiheit zu genießen und beginnt verschiedene Affären: mit einem Schauspieler, einem Regisseur und dessen Freund. Eine wahre Tortur für Blum, ihren Untermieter, der heimlich in sie verliebt ist.
Als aber schließlich Simon in ihr Leben tritt, bleibt nichts mehr, wie es war. Ständige Aktivitäten bestimmen ab sofort sowohl Lauras als auch Blums Leben und schließlich wird die ganze Straße mit in den Bann gezogen. An den Aktivitäten beteiligen sich auch die drei ehemaligen Liebhaber von Laura.
Doch plötzlich beginnt eine Serie von Unfällen, bei denen alle Liebhaber von Laura schwer verletzt und teilweise sogar entstellt werden. Blum, der von Anfang an den neuen Entwicklungen skeptisch gegenüberstand, sieht sich in seiner Meinung über die Liebhaber bestätigt und lässt keine Gelegenheit aus, um Laura zu beweisen, dass diese Männer alle nur von ihrem besten Stück beeinflusst sind ...
Martin Bettinger hat einen Roman geschrieben, der die Leser ständig zum Lachen bringt. Da bleibt kein Auge trocken.
Die herkömmlichen Rollen von Mann und Frau sind total auf den Kopf gestellt. Während man üblicherweise zu wissen glaubt, dass die Männer auf der Suche nach Sex sind und die Frauen lieber Ausreden gebrauchen, um ihre Ruhe zu haben, findet man es in diesem Buch genau anders herum. Und man mag es nicht glauben: Es gibt tatsächlich Männer, die sich daran stören und sich auch darüber aufregen. Echt erstaunlich!
Die Hauptfiguren Laura und Blum stellen allein schon die unübliche Rollenverteilung von Mann und Frau dar. Nicht etwa der Mann kommt in seinen zweiten oder dritten Frühling, sondern die Frau wird unruhig, möchte nicht mehr zu Hause sitzen, möchte Leute treffen, ins Theater gehen und ist darüber hinaus auch ganz aktiv auf der Suche nach Liebhabern. Aber natürlich nur, weil ihr das Wort so gut gefällt.
Blum dagegen hat mit seinen 38 Jahren immer noch nicht sein zweites Staatsexamen in Jura bestanden und jobbt als Eisverkäufer, um sich sein Reststudium finanzieren zu können. Anstatt an den Radtouren der anderen teilzunehmen, sitzt er zu Hause und büffelt für seinen Abschluss. Überhaupt: Am liebsten sitzt er zu Hause. Wer jetzt aber denkt, er schaue tatenlos zu, wie seine heimliche Liebe sich mit anderen vergnügt, der hat sich gründlich geirrt. Blum ist ein stiller Kämpfer und will auf jeden Fall sein Ziel erreichen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht ...
Die Figuren sind so echt dargestellt, dass man meint, gleich kommen sie hier zu Hause um die Ecke. Und dann wird das eigene Leben nicht mehr dasselbe sein wie vorher.
Ein Roman mitten aus dem Leben gegriffen: Beim Lesen gelangt man zu der Auffassung, dass auf jeder Seite ein kleiner Schelm verborgen ist, der dafür sorgt, dass die richtige Prise an Humor und Witz vom Anfang bis zum Ende in diesem Buch zu finden ist. Und der Schelm erfüllt seine Arbeit immer hundertprozentig. Daher ist auch Langeweile beim Lesen des Buches ein Fremdwort. Im Gegenteil: Eigentlich will man das Buch gar nicht mehr aus der Hand geben.
Fazit: Ob Frau oder Mann, jeder hat seine Träume, die er verwirklichen muss. Umso amüsanter ist es aber, wenn man Verrücktes tut und dabei noch viele andere Menschen mitziehen kann.