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Noch immer grenzt es an ein Wunder, dass sie der Falle von Kebrees Mutter entkommen sind. Doch der Kampf hat Opfer gefordert, denn auf ihrer Flucht stolperten sie über Phrias Anhänger. Sowohl Zejabel als auch Bowaq sind noch ohne Bewusstsein. Aber auch die anderen haben an der Begegnung schwer zu schlucken, Cael ist im Rausch seines zweitens Ichs beinahe auf seinen Cousin losgegangen und Eryne hat erstaunliche Fähigkeiten an den Tag gelegt, die die Vermutungen der Zü zu bestätigen schienen, dass Eryne göttlich war. Aber wenigstens dieses Mal erweist sich die Zeit als ihr Freund, denn sowohl Zejabel als auch Bowaq erlangen das Bewusstsein wieder, bevor die anderen ihren Fluchtplan umsetzen. Gemeinsam machen sie sich auf zu ihrem Boot und hoffen, so ihren Verfolgern zu entgehen, und ihr nächstes Ziel steht schon fest. Wie ihre Eltern wollen sie den Gott Usul besuchen, denn zu viele Fragen sind unbeantwortet und obwohl der Preis hoch ist, können sie es sich nicht länger leisten, unwissend in diesem Spiel unterwegs zu sein, das sie nicht überschauen.
"Die Stimme der Ahnen" ist der dritte Band in der Tetralogie "Die Krieger" – eine Nachfolgereihe von "Die Magier" von Pierre Grimbert. Die Gemeinschaft hat gerade eine weitere Gefahr gemeistert und dem Leser werden am Rande der Handlung immer mehr Informationen über die Ausmaße des Komplotts geliefert, den die Figuren selber noch nicht überblicken. So ist der Leser den Heldenfiguren immer um einiges voraus und es bleibt abzuwarten, wie sich die Heldengruppe dieser Herausforderung stellen wird. Wer "Die Magier" kennt, dem wird allerdings nicht entgehen, wie viele Parallelen trotz anderer Charaktere sich in diesem Buch wiederfinden – oft sind es nur Kleinigkeiten, aber spätestens mit dem zweiten Aufsuchen von Usul dürfte es wohl jedem Leser klar werden.
Sicherlich schafft es Pierre Grimbert, die Geschichte trotzdem interessant zu gestalten – sie ist spannend und bei der Unmenge an Gefahren, die er auf seine Figuren loslässt, hat er einige Kreativität investiert –, trotzdem wird dem geneigten Leser wohl nicht entgehen, dass er beim Grundkonzept das Rad keineswegs mehr neu erfunden hat und sich seiner alten Reihe bedient. Das nimmt dem Buch doch sehr viel, auch wenn es sonst sehr spannend und gut lesbar geschrieben ist.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist die Karte von Pierre Grimberts Welt sowie das ausführliche Glossar über Land und Leute.
Damit kann man bei "Die Krieger" sehr unterschiedlicher Meinung über die Bewertung sein: Einerseits ist es eine interessante Geschichte, die spannend und ansprechend erzählt wird, anderseits bleibt dem Leser, der schon "Die Magier" gelesen hat, wohl kaum verborgen, dass einiges übernommen wurde und so Pierre Grimbert nichts wirklich Neues geschaffen hat, was die Grundlage der Geschichte angeht.
Sollte man zu einer eher negativen Bewertung gekommen sein, sollte man trotz dieser Erkenntnis an dieser Stelle nicht mit der Reihe aufhören, denn immerhin besteht die Hoffnung, dass der nächste Band sowohl die Tetralogie als auch den ganzen Komplex "Die Magier" und "Die Krieger" zum Abschluss bringen wird.