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 Kriminologie


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
Verbrechen gibt es immer wieder. Ob Raub, Erpressung oder Mord. Den Möglichkeiten Unrecht zu begehen, sind keine Grenzen gesetzt, und gerade deshalb ist es enorm wichtig, begangene Straftaten schnell aufzuklären, die Täter zu stellen und vorbeugende Arbeit zur Verbrechensbekämpfung zu leisten. Doch wie kann es gelingen, ein Verbrechen in kürzester Zeit zu ahnden? Vor allem der Arbeit am Tatort kommt hierbei eine enorme Bedeutung zu. Vorhandene Spuren zu sichern, anwesende Personen zu befragen und einen genauen Tatablauf zu rekonstruieren, sind nur drei der zu erledigenden Aufgaben, die Polizisten und Spezialisten am Tatort durchführen müssen. Mit diesen und weiteren beschäftigt sich das Spiel „Kriminologie“, in dem es auch ins Labor geht, um das vorhandene Beweismaterial einer genauen Untersuchung zu unterziehen.

Der Abschluss eines Medizinstudiums und der Polizeiakademie bilden den Ausgangspunkt für Matt Simmons erfolgreiche Bewerbung in der Abteilung für Spurensicherung. Die Hauptkommissarin Alexandra Malone gratuliert ihrem neuen Inspektor zu dessen Ernennung und schon geht es los mit dem ersten Fall, in dem der Mord an Matts Vorgänger, Inspektor Steven Connor, aufgeklärt werden muss. Doch nicht nur dieser liegt erschossen in seinem Apartment, auch seine Ehefrau hat es erwischt. Zunächst deutet alles auf einen Doppelselbstmord hin und Matts Aufgabe besteht darin, mit seinem neuen Partner Inspektor Peter Wayne die Spuren in den Zimmern des Apartments und im Flur zu sichern. Dazu müssen Gegenstände eingesammelt, Proben von Flüssigkeiten genommen und Finger- und Fußabdrücke gesichert werden. Neun Werkzeuge stehen insgesamt zur Verfügung, mit denen das Ganze vonstatten geht und so befinden sich in dem Spurensicherungskoffer unter anderem Wattestäbchen, Pinsel und eine Pinzette, aber auch Puder, Klebeband und eine UV-Lampe - alles wichtige Utensilien, die der Spieler gekonnt zum Einsatz bringen muss. Doch genau hier beginnt das Dilemma, das im Verlaufe des Spiels kaum ein Ende nimmt. Während die Entnahme der Flüssigkeitsproben, aufzunehmen mittels Wattestäbchen, nach etwas Übung noch einigermaßen gut von der Hand geht, wird es bei der Sicherung von Fingerabdrücken schon wesentlich schwieriger. Voller Verzweiflung versucht der Spieler hier die richtige Größe des Klebebandes zu erlangen, um es danach zum Aufnehmen der Abdrücke festzukleben. Ein zeitlich begrenztes Unterfangen, das nur nach mehrfachem wilden Streichen des Touchpens über die Fläche gelingt. Denn nicht jede Bewegung wird erkannt und gewertet. Und so quält er sich mehrfach mit Klebeband, Pinzette oder Skalpell, um alle Beweise zu sichern und die Ermittlungen voranzubringen.

Insgesamt sind es fünf Fälle, die durch Matt zu bearbeiten sind und in denen er sein Bestes gibt. Aber irgendwie stellt es sich dar, als wäre das nicht genug, denn die Aufklärung seines ersten Falles scheint bereits am Auffinden des Mörders der Ehefrau zu scheitern. Während der Mörder von Inspektor Steven Connor sicher in einer Gefängniszelle sitzt, fehlt vom Mörder seiner Frau jede Spur. Und schon geht es weiter zum nächsten Fall, in dem es um den Tod von Terroristen und Geiseln gleichermaßen geht. Die Storys selber sind sehr wendungsreich und spannend gestaltet. Ein Fakt, in dem das Spiel überzeugt - wenn da nicht das ständige, an den Nerven zehrende Suchen wäre, bevor alle Beweise gefunden sind. Eine Anzeige, ob in dem jeweiligen Bild noch Spuren vorhanden sind, gibt es nicht und so springt der Spieler von Raum zu Raum und sucht verzweifelt, denn die im Spiel vorhandene Hilfe spricht auch nur in Rätseln. Da ist unendliche Geduld gefragt, die gewiss nicht jeder Spieler besitzt. Leider bleiben zu allem Übel auch noch die Charaktere der Ermittler auf der Strecke, die blass und fadlos ihren Dienst versehen. Von ihnen selber erfährt man nichts. Schade eigentlich, denn etwas Platz für ein paar Worte unter Kollegen wäre schon noch gewesen.

Optisch überzeugt das Spiel mit einer düsteren Atmosphäre und detailgetreu ausgearbeiteten Standbildern, die inhaltlich gut angepasst wirken. Akustisch wird das Spiel mit einer passenden Hintergrundmusik untermalt, die sich weder nervig noch besonders anspruchsvoll präsentiert. Die für die Ermittlungen notwendigen Dialoge erscheinen nur in Textform, sind aber kurz und informativ gehalten und lassen sich gut lesen. Wobei es aber für den Verlauf des Spiels unwichtig ist, in welcher Reihenfolge der Spieler sie nutzt. Einzig und allein die Steuerung ist zu bemängeln, die doch mit einigen Aussetzern daherkommt und deshalb nur als mangelhaft bezeichnet werden kann.

Fazit:
„Kriminologie“ ist ein Spiel, das sich mit einer guten Idee und spannenden Fällen präsentiert, in der Umsetzung aber bedenklich schwächelt. Steuerungsprobleme sowie ungenügende Fortschrittsanzeigen und Hilfen machen dem Spieler das Leben schwer und verlangen so einiges an Geduld.

Dorit Wiebke



Konsolenspiel | Erschienen: 19. November 2009 | FSK: 6 | Originaltitel: Criminology | NDS | Preis: 29,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Englisch
Italienisch
Französisch
Spanisch
Deutsch

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