Das Genre der Spiele, die sich in Dungeons abspielen, beschränkte sich lange Zeit auf (Fantasy-) Rollenspiele. Diese wurden dann meist von eher etwas verschrobeneren Menschen gespielt, die ganz in diesen Welten versunken sind. Doch seit dem Boom von Herr der Ringe oder Harry Potter sind Dungeon- und Fantasyspiele wesentlich gesellschaftsfähiger geworden und haben auch eine Menge an Ablegern erhalten, die das Ganze auf die Schippe nehmen. Und mit "Dungeon Raiders" kommt nun eine neue humorvolle Abhandlung auf den Markt.

Im Spiel steigt man am Anfang als Glandalf der Zauberer ein. Dieser seltsame Kerl mit Bart, Hawaiihemd und Bermudashorts hat sich in den Kopf gesetzt, seinen guten Freund Butcho, den Henker, aus einem schrecklich ausbeuterischem Arbeitsverhältnis bei Graf Dracula zu befreien. Doch alleine möchte er es ungern mit diesem Blutsauger aufnehmen, also sucht er sich Hilfe von Luigi dem Dieb. Dumm nur, dass Luigi von Piraten gefangen genommen wurde. Deswegen gilt es, zuerst einmal Luigi aus seinem schauderhaften Gefängnis zu befreien.

Da es sich um ein Dungeon-Spiel handelt, erhält der Spieler auf dem oberen Spielschirm stets den Bauplan seines aktuellen Dungeons angezeigt, wobei man sich hier nicht nur finstere Verliese und dunkle Gänge vorstellen darf, sondern auch Gebäude und, am Anfang, ein Piratenversteck, dazu zählen. Auf diesem Plan kann man seinen eigenen Weg nachverfolgen und erkennt, wo Wachen, Hebel für verschlossene Türen, Heilquellen und andere wichtige Dinge auf einen warten. Zur Überwindung von Hindernissen und Gegnern besitzt Glandalf seinen Stock, mit dem er schlagen, kleinere Wasserläufe überwinden kann indem er springt und im Laufe des Spiels kann er auch immer unterschiedliche Zaubersprüche einsetzen.

"Dungeon Raiders" ist ein Spieltitel, der anhand seiner Spielbeschreibung sowohl für Fantasyfans als auch für Rollenspieler und auch für diejenigen, die Situationskomik lieben, geeignet erscheint. Das Spiel selbst präsentiert sich in einer relativ simplen Optik. Doch dieser strikte Comicstil ist durchaus auch so gewollt und unterstreicht den Humor. Der Spieler lenkt alles aus einer Vogelperspektive mit dem Stylus. Hiermit beschreibt man die Symbole zum Einsatz von Zaubern, zeichnet Kreise für einen Rundumschlag und lässt die Spielfigur rennen oder vorsichtig über Speerfallen schleichen. Im Lauf des Spiels kann man, wenn man die Freunde Glandalfs befreit hat, auch immer wieder zwischen den Spielfiguren wechseln, da sie alle unterschiedliche Fähigkeiten besitzen.

Begegnet man Monstern in den Dungeons, verliert man Leben, wenn man nicht aufpasst. Dieses regeneriert sich bei dem Entdecken von Heilquellen, die gleichzeitig auch Zwischenspeicherpunkte darstellen, und beim Sammeln von zehn Münzen, die teils versteckt hinter Fässern und Kisten liegen. Den Weg zum Ziel bewältigt man dadurch, dass man potentielle Gegner ausschaltet, Hindernisse wegräumt, Fallen überwindet und kleine Rätsel löst. Und damit es nicht zu langweilig wird, gibt es immer wieder kleine Dialogtexte der Charaktere, untermalt von einer netten Hintergrundmusik.

Grafisch ist "Dungeon Raiders" ziemlich simpel und die Rätsel bieten für den Spieler auch nicht sehr viel Herausforderung. Dennoch hat man mit diesem Spieltitel eine Menge Spaß, da er verschrobene Charaktere, fiese Fallen und blutrünstige Haie enthält. Für Kinder wirkt das Ganze nicht putzig genug und für Erwachsene hätte der Schwierigkeitsgrad ruhig etwas höher liegen können. Aber für einen kleinen Ausflug in die Dungeonwelt für zwischendurch bietet das Spiel dennoch genug Unterhaltungswert, um Spaß zu machen. Allerdings sollte man vorher abklären, ob einem der schräge Humor auch liegt.