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Egal ob Neues Museum, Jüdisches Museum oder die Reichtagskuppel – neue Architektur kommt in Berlin so gut an, dass sich selbst vor leeren Häusern lange Schlangen bilden, wenn es darum geht, neue, moderne Architekturhighlights zu bestaunen. Und in der deutschen Hauptstadt gibt es einiges, was sich auf diesem Gebiet lohnt, denn besonders nach der Wende von 1989 haben sich viele der bekanntesten und talentiertesten Architekten in Berlin verewigt.
Was genau lohnenswert ist, dass verrät der archimaps Verlag mit einer seiner Karten zum Thema neue Architektur in Berlin. Auf einer ungefähr 70 x 98 cm großen, doppelseitig bedruckten Faltkarte werden auf der einen Seite 35 architektonische Sehenswürdigkeiten der letzten zwanzig Jahre vorgestellt, auf der anderen Seite sechs Rundgänge durch Berlin und einen außerhalb der Stadt zum Thema.
Rundgänge und Sehenswürdigkeiten überschneiden sich dabei nur bedingt. Die Punkte, die in den sechs Berliner Rundgängen vorgestellt werden, werden unter den 35 Sehenswürdigkeiten nicht beschrieben, liegen aber zum Teil sehr nahe beieinander. Jeder Rundgang ist in zwei Feldern dargestellt. Links wird der Weg auf Deutsch und Englisch in Worten beschrieben. Dabei werden vier Sehenswürdigkeiten besonders vorgestellt, von denen am Rand auch ein Fotos gezeigt wird. Das rechte Feld zeigt eine Karte der Tour, in der die Wegstrecke mit einer roten Linie unterlegt ist. Anfang und Ende sind nicht gekennzeichnet; dafür aber die vier architektonischen Highlights des Weges.
Dreht man die Karte um, findet man die 35 Sehenswürdigkeiten. Jedes der hier vorgestellten architektonischen Highlights wird in einem dreigeteilten Kästchen beschrieben. Oben sind in einem schwarzen Bereich der Name, die Nummer und die wichtigsten Informationen wie Fertigstellung, Architekt und Adresse zu finden. Darunter folgt in einem farbig unterlegten Feld ein Text zu dem Gebäude auf Englisch und Deutsch und ganz unten ein oder zwei Farbfotos von dem Gebäude.
Architektur ist beliebt und es finden sich zahlreiche Bücher zu diesem Thema, besonders im Zusammenhang mit Berlin. So ist die Grundidee sicher nicht ganz neu - das alles in Form einer Karte zu präsentieren dagegen schon. Wenn man diese aber erst einmal aufgefaltet hat, kann man sich denken, warum sich bisher niemand daran versucht hat. Ganz ausgebreitet ist die Karte einfach etwas unhandlich geraten. Wie man mit dieser draußen bei Wind und Wetter umgehen soll, ist schleierhaft. Auch hat man das Problem, dass man sich nie ganz sicher ist, die Karte wieder in die richtige Form gefaltet zu haben. So läuft man Gefahr, die Karte ständig komplett zu entfalten, wenn man etwas über ein bestimmtes Gebäude wissen möchte.
Nachteilig ist auch, dass nicht sofort klar wird, wonach die Sehenswürdigkeiten sortiert wurden. Auch der Bezug zu den Rundgängen auf der zweiten Seite erschließt sich nicht wirklich. So wirken beide Teile etwas beliebig zusammengesetzt.
Bei den Rundgängen wären noch einige Details, zum Beispiel die Länge sowie die Anfangs- und Endpunkte auf den Karten, wünschenswert gewesen.
Ansonsten ist das Konzept interessant und die vorgestellten Orte lohnen sicher einen Besuch, zumal sie auch auf den Fotos recht vorteilhaft getroffen wurden.
Eine sehr spezielle Version zum Thema Reiseführer über Berlin, leider mit einigen Kinderkrankheiten.