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Lothringen gilt bei vielen Deutschen ausschließlich als unattraktive Industriegegend. Jedoch hat das Gebiet zwischen Mosel, Marne und Maas durchaus etwas zu bieten. Insbesondere die geschichtlich Interessierten kommen in dieser Gegend voll auf ihre Kosten.
Klaus Bernarding beschreibt in diesem zweiten Band weitere 21 Tagesreisen durch Ostfrankreich und bringt so ungeahnte Schätze dieser zwar etwas spröden, aber doch einzigartigen Landschaft zum Vorschein. Die 21 Tagesreisen sind in sieben große Kapitel untergliedert und führen den Leser zum Beispiel auf eine Reise mit Voltaire durch Lothringen. Aber auch die Vogesen und die Ardennen fehlen in diesem Buch nicht. Und zum Schluss erfolgt sogar noch ein Ausflug in die Champagne.
Vor jedem der 21 Kapitel findet der Leser eine Anfahrtsbeschreibung, einige allgemeine Informationen zu dem Ort und natürlich den Hinweis auf die Sehenswürdigkeiten. Sehr positiv ist hervorzuheben, dass sogar die derzeit aktuellen Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten mit angegeben sind. Im Anschluss daran sind geschichtliche Hintergründe der jeweiligen Gemeinde sowie eine detaillierte Beschreibung der Sehenswürdigkeiten zu lesen. Immer wieder lädt der Autor zu Rundgängen durch Städte und Gemeinden ein, die so exakt beschrieben sind, dass ein wirklicher Besuch schon fast entbehrlich ist.
Bei dem Buch "Lothringer Passagen 2" handelt es sich um eine Reisebuch, das die üblichen Reiseführer der renommierten Verlage bei Weitem übertrifft. Es vermittelt einerseits Kenntnisse über Kultur und Sozialgeschichte von Lothringen und kann zudem gleichzeitig als Grundlage für Ausflüge genutzt werden.
Dabei ist das Lesen des Buches auch für nicht nur geschichtlich Interessierte keinesfalls langweilig. Den Texten merkt man die Leidenschaft des Autors für Lothringen an. Alles ist detailgenau und sehr engagiert beschrieben, so dass wirklich jeder Leser Lust verspürt, Lothringen, die große Unbekannte, näher kennen zu lernen.
Was dem Buch allerdings fehlt, sind Bilder. Lediglich auf dem Umschlag finden sich zahlreiche Farbabbildungen. Die wenigen Bilder, die im Buch enthalten sind, sind in Schwarzweiß gehalten. Schade, denn sonst könnte die Einzigartigkeit der Landschaft noch wesentlich besser betont werden. Auch sind die Bilder teilweise sehr unscharf, wodurch die Attraktivität nicht erhöht wird.
Positiv fällt auf, dass sowohl am Anfang als auch am Ende des Buches auf der Innenseite des Umschlags jeweils eine Landkarte abgebildet ist, auf der die einzelnen Tagesreisen nachvollzogen werden können.
Ein Buch, das die Freunde Lothringens begeistert und sicherlich auch dazu beiträgt, neue Freunde für diese Region zu finden. Schade, dass dabei die visuelle Darstellung der Sehenswürdigkeiten zu kurz kommt.