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Ein neues Jahr ist angebrochen, und trotz der Wirtschaftskrise werden die Frankfurter und die Bewohner des Umlandes auch 2010 essen gehen. Viele werden auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten, andere vorwiegend auf die Qualität, und alle haben ihre eigenen Vorlieben und Abneigungen hinsichtlich bestimmter Länderküchen und anderer kulinarischer Höhepunkte.
Damit der Restaurantbesuch erfreulich verläuft und nicht schlimmstenfalls zum Fiasko wird, werden im Marcellino's die Restaurants in Frankfurt und dessen Umgebung beschrieben und beurteilt, und zwar nicht von Spezialisten, sondern von Restaurantbesuchern – also genau jenen Menschen, die als Zielgruppe anzusehen sind.
Zunächst stellt Marcellino Hudalla seinen Restaurant-Report vor, einschließlich der Neuerungen in der Ausgabe für 2010. Es folgen diverse Übersichten: ein Index nach Arten von gastronomischen Einrichtungen (zum Beispiel "Essen im Grünen", "Spanisch", "Vegetarisch"), die Erklärung der verschiedenen Symbole und des Buchaufbaus, die "Top Ten" in den Rubriken "Luxus", "Premium", "Moderat", "Best Price", "Sexy Food", "Lieblings-Italiener", "Spanischer Wein", "Service", "Bar" und "Raucher-Oase". Daran schließt sich ein Verzeichnis der im Report berücksichtigten Lokalitäten nach Name und Seite im Buch an. Auch die Stadtteile beziehungsweise Ortschaften sind aufgeführt.
Alphabetisch geordnet werden die einzelnen Restaurants, Cafés und Bars schließlich im Hauptteil besprochen, getrennt nach Frankfurt selbst und den Ortschaften der Umgebung. Es gibt zudem eine kleine Hotel-Übersicht sowie am Ende eine Auflistung der Restaurants unter einer Vielzahl an Gesichtspunkten, die eine gezielte Auswahl ermöglicht. Umgekehrt liegt ein Orteverzeichnis mit den zugehörigen Restaurants vor, gefolgt von einem Faltplan des RMV-Streckennetzes.
Im rosafarbenen Cover präsentiert sich der 2010er-Band. Das heißt aber natürlich nicht, dass die Restaurants diesmal durch die rosarote Brille betrachtet würden. Wer das eine oder andere der besprochenen Restaurants kennt, wird den Wertungen im Großen und Ganzen zustimmen. Da nur Lokalitäten aufgenommen werden, die eine bestimmte Anzahl Beurteilungen durch die Marcellino-Tester erhalten haben – diese Restaurantbesucher werden übrigens im Mittelteil des Buchs namentlich aufgeführt -, bildet die Beurteilung auf einer Punkteskala von 1 bis 10 einen Mittelwert, der durchaus als objektiv angesehen werden kann.
Nach Punkten beurteilt werden Essen, Trinken, Service und Atmosphäre. Im Report wird erläutert, nach welchen Kriterien die Punkte zu vergeben sind: beispielsweise ab fünf Punkten gut; zehn Punkte: genial. Und nach Erfahrung der Rezensentin bedeuten sieben Punkte bereits wirklich erfreuliche Qualität, die auch gehobenen Ansprüchen genügt und meist bezahlbar ist.
Man findet Angaben zu Adresse, Telefonnummer, Öffnungszeiten, Preisen für Hauptgerichte und Menüs, Karte und Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Zudem ist, eine Neuerung im Report 2010, der Durchschnittspreis für ein Menü aufgeführt, der zudem in Relation zum Durchschnittspreis eines Menüs in Frankfurt und Umgebung gesetzt wird. Was, wie bezweckt, vor bösen Überraschungen schützt, weil die Flasche Wasser und der abschließende Kaffee unter Umständen noch einmal kräftig zu Buche schlagen. Außerdem ist das entsprechende Symbol in der Randspalte platziert, wenn eine Einrichtung einer der Top-Ten-Listen angehört.
Ein kurzer Text stellt das jeweilige Restaurant vor. Man findet ein paar Höhepunkte der Speise- oder auch Getränkekarte samt Preisen, Hinweise auf das Publikum und das Ambiente, auch mal Angaben zum Service und zu allem, was irgendwie auffällt oder zu beachten ist. Nicht selten werden knappe, treffende Kommentare von Testern zitiert. Übrigens kommen auch Promis zu Wort, die ihre Favoriten vorstellen.
Klar, dass man nicht jedes vertraute Lokal finden kann. Aber von Amorbach bis in den Rheingau hinein, von Friedberg bis Darmstadt und ganz besonders natürlich innerhalb Frankfurts wird eine Fülle an Restaurants und Bars aller Art präsentiert, die für jeden Geschmack, Geldbeutel und Anspruch an Service und Publikum etwas enthält. Die Urteile sind, wie erwähnt, nachvollziehbar. Viel falsch machen, wenn überhaupt, kann man mit diesem Restaurantführer jedenfalls nicht. Das alles zu einem vernünftigen Preis und mit relativ wenig Werbung im Inneren.
So gerüstet, wird man sich auch 2010 gern ein schönes Abendessen oder einen Lunch mit Kollegen gönnen!