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Der zweite Band von
Garulfo besteht wieder aus zwei Kapiteln:
Der Prinz mit den zwei Gesichtern und
Der Oger mit den Kristallaugen. Achtung: In der Inhaltsangabe wird auf die Ereignisse im ersten Band verwiesen.
Nachdem Garulfo am Ende des letzten Teiles seinen Froschkörper wiedererlangt und in einer Laubfroschdame seine große Liebe gefunden hat, beginnt dieser Band mit einer neuen Person: Prinz Ronaldo von Wunderwasser. Eitel, hochmütig und ohne jegliches Mitleid für seine Mitmensch stiefelt er durch das Leben. Er ist vollkommen zufrieden damit - bis er eines Tages ohne jegliche Warnung in einen Frosch verwandelt wird. Er kann zwar sprechen, doch es nimmt ihn niemand ernst. Er ahnt nicht, dass er durch diese Verwandlung gemäß dem Fluch einer Hexe Respekt und Mitgefühl lernen soll. Durch Zufall trifft er auf die Hexe und es stellt sich heraus, dass Ronaldo und Garulfo lediglich die Körper getauscht haben. Nach erfolgreicher Zurückverwandlung muss die Hexe dann aber feststellen, dass Ronaldo rein gar nichts gelernt hat: Er ist so unangenehm wie eh und je. Geschwind spricht die Hexe ihren Bann erneut aus. Nun sind Garulfo in seiner menschlichen Form und Ronaldo im Froschkörper so lange gefangen, bis Ronaldo es schafft, eine (menschliche) Prinzessin dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben und ihn zu küssen. Garulfo, ob dieser Ereignisse nicht gerade erfreut, lässt sich darauf ein, Ronaldo zu helfen, denn er möchte zu seiner Laubfroschdame zurück ...
Die Zeichnungen von Bruno Maïorana sind so gelungen wie im ersten Band. Koloriert hat wieder Thierry Leprévost. Mit den kräftigen Farben wird eine märchenhafte Atmosphäre heraufbeschworen, die die Geschichte von Alain Ayroles umso mehr wirken lässt. Die Figuren haben großen Wiedererkennungswert und die manchmal karikativ überzeichneten Merkmale (wie etwa Herr Felix, dem Verwalter des Grafen von Carrabas, der ähnlich dem gestiefelten Kater daherkommt) können faszinieren und unterhalten. Daneben sind aber auch Details schön ausgearbeitet, sodass der Comic auf der graphischen Ebene vollkommen überzeugt.
Ebenso ist auch die Geschichte ansprechend dargestellt. Nachdem im ersten Band Garulfos Abenteuer schon abgeschlossen schien (was sollte schon nach der großen Liebe folgen?), dreht Ayroles hier die Ereignisse auf den Kopf. Neben den gutmütigen und naiven Garulfo, der immer auf das Beste hofft, tritt der opportunistische und nicht sehr sympathische Ronaldo als Gegenspieler. Während Garulfo sich mit der Situation bald abfindet, hat Ronaldo erhebliche Schwierigkeiten. Doch obwohl er sich schrecklich gebärdet, empfindet man als Leser Mitleid mit ihm und fühlt sich nach einer Zeit mit ihm verbunden.
Neben diesen Erzählstrang tritt noch ein Oger auf, der lieber Tiere als Menschen frisst. Auf ihn trifft die bezaubernde Prinzessin Hermina, die sich sofort in Garulfo verliebt hatte. Auch diese Begegnungen sind mit Würde und Witz erzählt, sodass sowohl der Oger als auch Hermina davon profitieren.
Der Band endet mit einem Cliffhanger, der neugierig auf den dritten und letzten Band macht. Wer Interesse an Comics mit Fantasy-Elementen hat, sollte sich diese Reihe auf jeden Fall zulegen.