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Es ist ein Spiel um Macht, es hat begonnen, als die Menschen es schafften, sich die Herren der Lüfte, die Drachen, zu zähmen. Einst herrschten diese über die ganze Welt, doch nun sind sie nur noch Machtinstrumente im Kampf um die Thronfolge.
Gerade hat eine neue Runde begonnen, denn die Amtsperiode eines neuen Reichssprechers steht kurz bevor, der aus den Reihen der Drachenkönige und menschlichen Könige vom Amtsinhaber benannt wird.
Ganz besonders hervor tut sich jedoch nur ein Einziger: Prinz Jehal, Thronfolger des Königs des Unendlichen Meeres, und um selber einmal Sprecher zu werden, ist ihm jedes Mittel recht, ob Gift, Mord, ein wenig Magie, Hinterlist oder das Erobern von Herzen und Schlafgemächern.
Und in einer Welt, in der Drachen für Macht stehen, nimmt Jehal auch eine unliebsame Heirat in Kauf, um in den Besitz eines schneeweißen Drachens zu kommen, ein makelloses Exemplar.
Noch gehört der Drache zum Königshaus des Sandes, Steins und Salzes. Doch bei der Überführung von Drache und zukünftiger Braut geht etwas schief. Die königliche Familie erreicht unbehelligt den Ort ihrer Bestimmung, aber die zweite Eskorte mit dem Drachen ist verschwunden. Die letzte Sorge, die Königin Shezira gebrauchen kann, ist ein verschwundener Drache, immerhin ist sie sich sicher, neue Sprecherin zu werden. Aber nur die wenigsten wissen um die Geheimnisse, die die Drachen umgeben, und um diese zu wahren, muss der Drache wieder in die Obhut der Menschen gebracht werden, oder ein empfindliches Gleichgewicht wird in diesen ohnehin schon unruhigen Zeiten zutiefst erschüttert.
"Der Drachenthron" ist der Debütroman des Autors Stephen Deas.
In diesem Buch ist es den Menschen gelungen, sich Drachen untertan zu machen. Sie sind Basis des Prestiges und der militärischen Macht eines jeden, der einen Drachen besitzt. Und wo Macht im Spiel ist, da sind Mord, Intrige, Begierde und natürlich auch die Drachen nicht weit. Als Meister in diesem undurchsichtigen Intrigenspiel hat Autor Stephen Deas die Figur des machtgierigen Prinzen gesetzt, denn obwohl alle falsch spielen, hat diese Figur den anderen doch eines voraus – sie lässt sich von nichts und niemanden aufhalten. Aber ohne einige Widerpart wäre es ja langweilig, und an diesem Spiel hat Autor Stephen Deas genügend Parteien beteiligt, so dass die Story von Anfang bis Ende fesselnd bleibt, da man nicht weiß, wer gerade als nächstes ein Ass aus dem Ärmel zieht. Stephen Deas schreckt dabei vor kaum etwas zurück und beweist eine farbige Fantasie in dem, was er sich in diesem Spiel immer wieder ausdenkt. Trotzdem wirkt es authentisch und das geht nur mit einem gut durchdachten Konzept.
Damit der Überblick darüber erhalten bleibt, wer zu welcher Familie gehört, bietet dieses Buch zu Anfang eine Aufstellung der Stammbäume der Königshäuser. Und da mit Drachen Entfernungen keine Bedeutung mehr haben, findet der Leser noch eine Karte von Stephen Deas Welt, auf der er die Wege der Figuren verfolgen kann.
Obwohl die Handlung durch das Intrigenspiel dominiert wird, darf an dieser Stelle natürlich auch der zweite Handlungsfaden nicht vergessen werden – der verschwundene weiße Drache. Möchte man an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, sollte man nur erwähnen, das es dieser Handlungsfaden sein wird, der im nächsten Buch sicherlich noch eine immense Bedeutung bekommen wird.
Also kann man sich auf etwas freuen, denn mit "Der Drachenthron" hat Stephen Deas eine Vorlage hingelegt, die sich lohnt weitergeführt zu werden.