Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Der hohe Norden ist geprägt von Kälte, Eis und Schnee, aber auch von lauen Sommernächten, in denen die Sonne nicht untergeht. Faszinierende Landschaften und ein geheimnisvolles Flair umgeben die Menschen, die dort leben. Eine Idylle, die trügerisch ist, sollte man den hier zu Wort kommenden Autoren Glauben schenken. Denn hinter schönen Fassaden lauert der Tod, düstere Geheimnisse offenbaren sich erst nach näherem Hinschauen und Verbrechen geschehen raffinierter als anderswo.
Zehn Kriminalgeschichten sind es, die, vereint auf drei CDs, dem Hörer die dunklen Seiten Skandinaviens offenbaren. Da ist zum einen ein Berufskiller, der sein letzten Auftrag erfüllt, bevor er sich zur Ruhe begibt. Routiniert wie immer bereitet er diesen vor und merkt dabei nicht, dass es diesmal um sein eigenes Leben geht. Oder eine junge Frau, die sich von ihrem Geliebten nichts sehnsüchtiger wünscht als einen tätowierten Schmetterling auf der Schulter. Abgestoßen von einem solchen Schmuckstück, versucht er ihr die unsinnige Idee auszureden. Doch mit wenig Erfolg. Und so greift er zu einer List, deren Tragweite er nicht erkennt und die ungeahnte Folgen mit sich bringt.
Aber nicht alle Geschichten enden mit Mord. Manche sind viel subtiler. Psychologisch ausgefeilt, berichten sie von mysteriösen Zusammentreffen, die ganz anders verlaufen, als es sich die Beteiligten vorstellen können. So findet sich ein zwölfjähriger Junge plötzlich eingesperrt mit einem dreifachen Mörder in einem Fahrstuhl wieder. Panisch vor Angst erwartet er dessen Übergriff, der nach einigen Minuten tatsächlich erfolgt. Aber in einer Art und Weise, die er niemals für möglich gehalten hatte.
Nicht immer spannend, dafür aber mit viel hintergründiger Raffinesse, präsentieren sich die Geschichten, die aus der Feder bekannter Autoren wie Hakan Nesser, Henning Mankell oder auch Arne Dahl stammen und zum Nachdenken anregen. Denn nicht immer ist alles so, wie es scheint, sind die Menschen die, für die sie sich ausgeben, stellen sich Ereignisse dar, wie sie wirklich sind. Tiefgründig, melancholisch und mit einem Hauch Ironie erscheinen sie dem Hörer und verstehen es, ihn zu unterhalten. Vorgetragen von bekannten Stimmen wie Helmut Zierl, Jochen Nix oder auch Hanns Jörg Krumpholz, die es mit ihren ruhig anmutenden und doch eindrucksvollen Interpretationen verstehen, das Grauen im hohen Norden atmosphärisch dicht darzustellen und eine Stimmung zu vermitteln, die düster und unheimlich erscheint.
Die Sammlung „Eiskalt ist der Tod“ enthält drei CDs, die im Handel auch einzeln zu erwerben sind: Eiskalter Mord, Tödliches Eis und Eiskalter Mittsommer.
Fazit:
„Eiskalt ist der Tod“ ist eine interessante Sammlung verschiedenartigster Kriminalgeschichten aus dem hohen Norden, die nicht mit immenser Spannung, dafür aber mit viel psychologischer Raffinesse und einem überraschenden Finale zu überzeugen wissen.