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Nach den Ereignissen aus Band zwei
"Maxim" steht Marie mit dem Rücken zur Wand. Maxim ist davon überzeugt, dass sie sich mit dem Feind verbündet hat und den König töten wird. Maries Mentor Charles scheint derselben Meinung zu sein und Minister Louvois lässt alle Musketiere der Stadt nach Marie suchen.
So in die Ecke gedrängt, sieht Marie keinen anderen Ausweg, als auf Forderungen der Gilde einzugehen und den König zu töten, wenn sie ihrem guten Freund und Vertrauten, dem gelben König von Paris, das Leben retten möchte.
So hat die Geheime Kammer einen mächtigen Gegner, der tatsächlich in der Lage sein könnte, Frankreichs König zu töten. Nur Maxims Mutter Anne kann dem nicht tatenlos zusehen und beginnt, selbst Schicksal zu spielen – und geht dabei sogar über Leichen.
Die Lücken und Schwachstellen im Plot, genauer gesagt die etwas unklare Verschwörung, setzen sich auch in diesem Band fort, belasten hier aber nicht allzu sehr die Handlung. Wenn man sich einmal damit angefreundet hat, dass Maries Freunde und Verbündete ihr nur allzu gerne den Rücken kehren und sie als eine Verräterin betrachten und dass Marie sich beleidigt in die Ecke drängen lässt und bereitwillig den Auftrag einer Assassinengilde annimmt, hat man das spannungsgeladene Finale einer spannenden Trilogie.
Die Handlung ist kurzweilig, schnell und hält mit Maxims Mutter Anne noch einige Überraschungen parat.
So hat man hier ein Ensemble von vielschichtigen Charakteren, die alle nicht wirklich mit offenen Karten spielen und sich ein ums andere Mal gegenseitig behindern.
Am Ende bleiben allerdings einige Fragen auf, die besonders wieder während dieses Bandes aufgeworfen werden – und so überrascht es nicht, dass es einen weiteren Zyklus um Belladonna geben soll. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die Leser in Deutschland bald in dessen Genuss kommen.
Das Setting im Paris der Musketiere ist wieder äußerst gelungen und schafft eine bekannte Atmosphäre aus Mantel-und-Degen-Abenteuer mit einer Prise Exotik. Die Zeichnungen von Alary tragen dazu bei, dass dieser Comic zusammen mit der qualitativ hochwertigen Verarbeitung des Splitter Verlages wirklich gelungene Unterhaltung bietet.
Wenn es das Autorenduo in ihrem nächsten Zyklus schaffen würde, zumindest ein paar der offenen Fragen zu klären und den Handlungsaufbau etwas durchgängiger zu gestalten, könnte "Belladonna" mehr werden als das Comicäquivalent zu Popcornkino.