"In den weißen Wolken" ist eine Sammlung von Texten und Lehrreden von Lama Govinda. Der 1898 im damaligen Königreich Sachsen als Ernst Lothar Hoffman geborene Mann entdeckte früh den Buddhismus für sich. Das hier vorliegende Buch ist ein Versuch, seine Texte bekannter zu machen.

Nach einem Vorwort von Lama Surya Das folgt zuerst eine Einführung in Govindas Leben. Hier wird seine Lebensgeschichte erzählt und näher auf die verschiedenen Bücher eingegangen, die er geschrieben hat.
Die eigentlichen Kapitel sind Auszüge aus Govindas Büchern und Lehrreden. Kapitel 1 beschäftigt sich mit dem Thema "Von Theravāda zu Zen". Hierin geht Govinda auf die Lehren des Buddhismus und die verschiedenen Schulen ein.
"Der Willensakt und seine Rolle in der Meditationspraxis" heißt das zweite Kapitel. Im nächsten Kapitel erarbeitet Govinda die Bedeutung von "Teilhard de Chardin im Spiegel des östlichen Denkens". Teilhard de Chardin war ein französischer Philosoph (1881-1955) und ein Vordenker der damaligen Zeit.

Da vor allem in den 60er Jahren, aber auch danach oft Drogen zur Bewusstseinserweiterung benutzt wurden, ist es nicht überraschend, dass sich auch hierzu ein Kapitel findet: "Drogen und die Meditation: 'Erweiterung' und Desintegration des Bewusstseins oder innere Sammlung und Regeneration?".
Kapitel 5 befasst sich mit der Meditation als solcher, Kapitel 6 mit dem I Ging ("Das Buch der Wandlungen", eine Sammlung der Philosophie des alten Chinas). Im abschließenden siebten Kapitel ist eine Abschrift eines Seminars abgedruckt, das Govinda im Juni 1975 gehalten hat. Darin geht es um "Menschliche Dimensionen".
Zuletzt folgen Anmerkungen, eine ausgewählte Bibliographie und ein Register.

Govindas Texte sind gut zugänglich - man ist von buddhistischen Texten oft anderes gewohnt. Govinda hingegen wirkt geradezu einfach: Man findet als Leser sehr direkte Aussagen, die sich ohne Probleme entschüsseln lassen.
Dennoch sind Govindas Texte vornehmlich für denjenigen geeignet, der sich bereits intensiv mit den buddhistischen Lehren befasst hat. Als Einsteigerbuch kann "In den weißen Wolken" nicht empfohlen werden.

Von "verschollenen Texten und Lehrreden", wie der Untertitel verheißt, kann jedoch nicht gesprochen werden. Vielmehr sind hier Auszüge aus Govindas Büchern abgedruckt, von denen das eine oder andere zwar vergriffen ist, aber keineswegs unauffindbar. Warum dieser kleine Etikettenschwindel betrieben wurde, ist nicht nachvollziehbar.

Govindas Stil ist leicht verständlich und zugänglich, doch seine Themen sind fortgeschritten. Trotzdem lässt sich viel Nützliches erschließen und wer sich mit dem Buddhismus beschäftigt, wird sicherlich die eine oder andere Erkenntnis erlangen!