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Mahjongg ist ein sehr beliebtes Spiel, das vor allem, seit es in etlichen Varianten als Computer-Game vorliegt, auch außerhalb Ostasiens eine große Fangemeinde gewonnen hat. Das Original hat mindestens 144 Steine mit Motiven, von denen üblicherweise jeweils vier identisch sind. Die Steine werden nach einem bestimmten Schema teils auf-, teils nebeneinander mit dem Motiv nach oben angeordnet. Liegen zwei gleiche, unbedeckte Steine so, dass entweder links oder rechts von ihnen kein weiterer Stein ist, so werden sie aus dem Spiel entfernt. Idealerweise sind am Ende keine Steine mehr übrig, doch wie Patience geht Mahjongg nicht immer auf.
Bei Rondomedia ist nun eine Version für die Wii erschienen. Diese enthält drei Modi: Party-Mahjongg, Mahjongg-Abenteuer und Solitaire-Mahjongg.
Solitaire-Mahjongg, um damit zu beginnen, bietet die "gewohnte" PC-Form von Mahjongg. Es wird in drei Schwierigkeitsgraden angeboten, und der Spieler kann zwischen den unterschiedlichsten Stein-Anordnungen wählen, darunter auch die klassische. Der Spieler kann zudem bestimmen, ob er "gegen die Uhr" – und dies wie viele Minuten lang – spielen möchte oder auf diese Option verzichtet.
Das Mahjongg-Abenteuer wendet sich ebenfalls an den einzelnen Spieler. Es gilt, mehrere Stationen eines "Quests" zu meistern, die natürlich jeweils aus einer Runde Mahjongg bestehen. Eine kleine Geschichte rankt sich um das Abenteuer. Der Spieler wählt sich zu Anfang aus einem Angebot eine Figur aus und spielt nacheinander die Stationen frei. Unter den Steinen befindet sich ein zur Geschichte passendes Hintergrundbild. Auch hier trifft man die drei möglichen Schwierigkeitsgrade an.
Dies gilt auch für den Party-Modus. Hier können bis zu vier Spieler mitmachen, doch schon zwei vermögen sich eine spannende Schlacht zu liefern. Es besteht die Wahl zwischen einem geteilten Bildschirm, sodass jeder Spieler parallel zu dem oder den anderen sein Spiel bearbeitet, und einem gemeinsam genutzten Bildschirm, auf dem sich alle Spieler bedienen. Dies ergibt heiße Gefechte bei der Konkurrenz um soeben freigespielte Steine. Es gewinnt jeweils der Spieler, der entweder bei Ablauf der Frist am meisten Steinpaare erobert hat oder – beim geteilten Bildschirm – als Erster sein Spielfeld geleert hat.
Die Wii-Version wartet mit aparter, asiatisch inspirierter Musik, schöner Farbgebung und dem üblichen Steine-Design auf. Eine unkomplizierte Menüführung ermöglicht es dem Spieler oder den Spielern, sich rasch ins Spiel einzufinden. Gespielt wird mit der Fernbedienung, und im Grunde wird nur der A-Knopf benötigt sowie zur Navigation innerhalb des Menüs die "Pfeiltasten".
Durch Druck auf A nimmt man einen Stein auf; schwebt die Hand über ihm, so signalisiert ein frei liegender Stein, dass er ausgespielt werden kann. Den Stein lässt man dann auf dessen "Partner" fallen, und beide verschwinden.
Erkenntlich sind unten in einer Art Info-Leiste Einzelheiten wie noch vorhandene Zeit und die Anzahl noch möglicher Züge. Spielt man gegen die Zeit oder gegen einen guten Gegner, so hat man allerdings wenig Gelegenheit, dies ständig zu kontrollieren.
Die Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich nicht immer ganz eindeutig, teils – im Party-Modus – offensichtlich nur durch die zur Verfügung stehende Zeit. Apropos Zeit: ein wenig seltsam scheint der Umstand, dass der Spieler im Solitaire-Modus, sofern er das möchte, die Spielzeit selbst vorgibt, wozu er im Grunde seine eigenen Fähigkeiten kennen muss. Reizvoller wäre es wohl gewesen, wenn sich je nach Schwierigkeitsgrad die (vorgegebene) Spielzeit unterschiede. Schade auch, dass die errungenen Punktzahlen nicht in einer Art "Hall of Fame" gespeichert werden.
Gut gefallen an diesem Spiel die vielen verschiedenen Spielanordnungen zwischen Konservativ und Avantgardistisch. Eine Variante etwa besteht aus einem Kontingent "fest" liegender Steine, die freigespielt werden, indem der Spieler passende Pendants aus wie bei Tetris herabfallenden neuen Steinen erhascht und auf sie fallen lässt.
Für Spieler mit Wii-Erfahrung ist die Bedienung völlig problemlos. Wer Erfahrung besitzt, findet sich rasch ein. Bugs gibt es nach Meinung der Rezensentin und ihres Sohnes nicht, die im Rahmen dieser Besprechung einen beträchtlichen Anteil aller möglichen Optionen ausprobierten.
Insgesamt ein gelungenes Spiel. Solitaire bietet nicht unbedingt etwas Neues – umso besser für alle, die das klassische Spiel mögen -, wohingegen der Party-Modus mit seinen Varianten und auch das Abenteuer durch originelle und überwiegend recht spritzige Gestaltung punkten. Ein reizvoller Klassiker, apart für die Wii aufbereitet!