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Russland-Mafia, polnische Drogendealer, Schutzgelderpressung, Mord oder wilde Verfolgungsjagden – von all dem hat jeder schon gehört. Doch wer bringt das mit der bekannten und beliebten Ferieninsel Mallorca in Verbindung? Aber auch vor dieser wunderschönen Insel machen diese Verbrechen nicht halt.
Ein Mann ertrinkt in einem Aufzug, der Fuhrpark einer Autovermietung wird nachts demoliert, eine Gruppe Touristen wird bei einer Ballonfahrt abgeschossen, Drogendealer und Drogenabhängige werden brutal ermordet, ein U-Boot wird entführt. Und mittendrin findet man Pepe Rogalzky, einen Ex-Polizist aus Köln, der von mehreren Auftraggebern gleichzeitig damit betraut wird, diesen Fall zu lösen. Dabei gerät er selbst immer wieder in Lebensgefahr. Um sicher zu gehen, dass er immer wieder gefahrlos in seine Wohnung zurückkehren kann, engagiert er die alte, verrückte Mörderin Roja, die seine Wohnung gegen jeden Eindringling verteidigt.
Dieser Krimi könnte ohne Weiteres in den USA spielen – man hat das Gefühl, einen amerikanischen Thriller zu lesen. Die Brutalität einzelner Szenen und die Respektlosigkeit gegenüber dem Leben anderer Menschen erinnern mehr an die Geschichten über Bandenkriege in amerikanischen Großstädten als an die Beschaulichkeit einer spanischen Urlaubsinsel. Auch die teilweise sehr einfache, brutale und auch vulgäre Sprache entspricht nicht den Vorstellungen, die man von der Ferieninsel hat.
Umso erstaunlicher ist es, dass zwischendurch immer wieder auf die Schönheit Mallorcas hingewiesen wird. Große, weite Strände, ein herrlicher Blick über die Bergwelt Mallorcas, das alles gibt einem auch den Eindruck der Idylle, die man als Tourist auf der Insel sieht.
Die Handlung des Buches ist teilweise etwas verwirrend. Immer wieder neue Personen, die sich aus den unterschiedlichen Gründen bekriegen, und dazwischen Pepe Rogalzky mit seinen vielen Helfern, der dank seiner vielen Kontakte zur Szene am Ende in der Lage ist, die unterschiedlichsten Verbrechen auf der Insel aufzuklären.
Die handelnden Personen sind alle exakt beschrieben und der Leser kann sich immer eine Vorstellung vom Aussehen und den charakteristischen Eigenschaften der Hauptfiguren machen. Das führt natürlich auch dazu, dass man sich sehr oft ein Lächeln nicht verkneifen kann, etwa bei der übertriebenen Darstellung der verrückten Mörderin Roja oder der von Allan, dem Transvestiten, der sich mit blonder Perücke, rotem Minikleid und Stöckelschuhen auf Verbrecherjagd begibt. Wer kann bei dieser Vorstellung schon ernst bleiben?
Insgesamt ein spannender Krimi, den man gerne ohne Pause fertig lesen möchte. Aber auch der Humor kommt auf keinen Fall zu kurz. Ein Muss für alle Thrillerfans. Allerdings muss der Leser aufpassen, die einzelnen Figuren nicht zu verwechseln.