Lilith lebt mit ihrem Vater Jeremias Fortune etwas abgelegen und fühlt sich immer wieder alleine und als Außenseiterin. Allerdings weiß sie nicht, warum sie sich so besonders und anders fühlt, scheint sie doch ein recht normales Leben zu führen, auch wenn ihre Mutter bereits tot und ihr Vater oft beruflich unterwegs ist. Doch das eintönige Leben des Mädchens soll sich ändern, als sie Frederic kennen lernt. Sie trifft ihn das erste Mal, als sie eine verletzte Fledermaus zu der neuen Tierärztin Frau Dr. Nachtweih in der Stadt bringt. Ihr Kater hatte das arme Tier angefallen, weshalb sie sich für seine Gesundheit verantwortlich fühlt. Ihre Tierliebe führt sie jedoch direkt in ein absolut faszinierendes Abenteuer.

Frederic scheint ebenso von Lilith angezogen zu werden wie sie von ihm, denn als sie von einem Wolf angefallen wird, steht er ihr ohne zu zögern bei. Doch es schleichen sich noch mehr finstere Gestalten in ihr Leben, denn plötzlich taucht Liliths tot geglaubte Mutter wieder auf. Sie ist ein Vampir und will ihre Tochter beißen und sie so zu einer der ihren machen, wie es ein alter Brauch ist. Dabei stehen ihr jedoch zwei Personen im Weg. Zum einen ist das Frederic, der selbst ein Vampir, ja sogar ein Prinz der Vampire, ist, sich aber in Lilith verliebt hat. Zum anderen ist da der Vater von Lilith, der ein Jäger der Nacht ist und Vampire tötet. All das bringt das Leben des jungen Mädchens allerdings auch ganz ohne einen Vampirbiss aus den Fugen, denn eins ist klar: Ihr Leben wird nicht so weitergehen wie bisher.

Der Roman "Lilith Fortune und der Prinz der Vampire" aus der Feder von Andrea van Schwarzenberg strotzt nur so vor Klischees. Neue Ideen bietet die Geschichte quasi kaum. Es ist die im Augenblick so beliebte Liebesgeschichte zwischen einem gut aussehenden Vampir und einem jungen Mädchen, das seinen Weg im Leben noch nicht gefunden hat. Dabei sind jedoch schon die Namen nicht besonders originell. Die Protagonistin heiße Lilith, eine Vampirärztin Dr. Nachtweih, die böse Vampirin Leonore. Das wirkt leider in der Häufigkeit, in der es hier vorkommt, abgedroschen.

Es gibt sehr viele Aspekte in der Handlung, die nicht zu Ende gedacht wurden. Vieles wird angefangen, aber nicht erklärt. Was genau hat mit dem Wolf auf sich? Woher kommen all die Vampire an Ende des Geschehens? Warum will Liliths Mutter sie ausgerechnet jetzt beißen und hat das nicht früher versucht? Und wieso überhaupt ist eine Katze ein Wächter für das Mädchen?

Weiterhin verwirrend sind die Sprünge in den Sichtweisen. Mal bekommt man die Geschichte von Liliths Warte aus erzählt, dann wieder dreht sich alles um einen Busfahrer oder einen Mönch, zuweilen sehen wir sogar durch die Augen einer Katze. Gerade, wenn man zu einem Tier oder einen Vampir der Gegenseite wechselt, verwirrt das mehr, als es der Geschichte Schwung oder Spannung verleihen würde.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und wirkt stellenweise sogar unbeholfen. Dazu kommt ein schlechtes Lektorat, denn es finden sich einige Grammatik- und Rechtschreib- sowie völlig unnötige Flüchtigkeitsfehler im Buch. Manche Stellen wirken so überzogen, dass sie schon komisch sind. Als ein großer Aufmarsch von Vampiren stattfindet, von denen man übrigens gar nicht weiß, wie sie in so riesiger Anzahl plötzlich alle da sein können, kommuniziert ihre Anführerin mit der improvisierten Armee doch allen Ernstes über eine alte Suppenkelle aus Kupfer, in die sie hineinspricht. Die Bilder, die die Autorin erschaffen hat, erscheinen oft wie auf einem schlechten Horror-B-Movie.

Sehr junge Leserinnen, die noch nicht viele Romane gelesen haben und eine einfache, mystische Romanze genießen wollen, können sicher Gefallen an "Lilith Fortune" finden - alle anderen sollten lieber die Finger von dem Buch lassen. Gerade Erwachsene werden von dem Roman mit Sicherheit enttäuscht sein.