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Brettspiele, die den Grips ein wenig fordern und die spielerische und geistige Auseinandersetzung mit anderen fördern, werden wohl nie aus der Mode kommen: im Gegenteil, der Markt bietet immer neue und reizvolle Varianten an.
"Genial spezial" ist ein Spiel für zwei bis vier Personen ab etwa zehn Jahren, bestehend aus einem Spielplan in Form von zwei aneinandergefügten Sechsecken, der wiederum selbst aus lauter sechseckigen Spielfeldern besteht, 80 Spielsteinen, deren Form die Belegung von jeweils zwei Feldern zulässt, großen und kleinen Türmen, deren Anzahl im Einsatz je nach Spielerzahl variiert, Zahlenchips, mit denen die Türme versehen werden, sowie Wertungstafeln und -steinen für jeden Spieler.
Auf dem Spielplan gibt es außer einer Überzahl nicht gekennzeichneter Felder einige spezielle, die je nach Spielerzahl mit Türmen belegt werden können oder müssen, sowie Bonusfelder. Eingangs müssen die Türme nach einem angegebenen Schema mit den verschiedenfarbigen Zahlenchips ausgestattet und dann aufgestellt werden. Jeder Spieler erhält zwanzig Spielsteine in einer Farbe, die übrigens mit den Zahlenchips-Farben nichts zu tun hat.
Nun geht es darum, mit den eigenen Spielsteinen nicht unterbrochene Verbindungen zwischen zwei Türmen zu legen – am besten zwischen großen Türmen, denn dann gibt es ordentlich Bonuspunkte und nicht nur die auf den jeweiligen Türmen angegebene Punktzahl in je einer bestimmten Farbe. Einen Bonuspunkt erhält man auch, wenn man ein Bonusfeld belegt. Es existieren eine ganze Reihe weiterer detaillierter Regeln; das Spiel endet nach zwanzig Runden, wenn alle Spielsteine verbraucht sind.
Die anschaulich erklärten und illustrierten, aber für ein Brettspiel durchaus reichlichen Regeln sollte man vor dem ersten Spiel in Ruhe gemeinsam studieren, damit man beim ersten Durchgang schon die Möglichkeiten ausreizen kann, denn nur dann macht das Spiel richtig Spaß. Es hält eine Menge Chancen bereit, die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen, während man den Mitspielern eins auswischt und ihnen wichtige Verbindungen, insbesondere zwischen großen Türmen, abschneidet.
Interessant ist übrigens das Bewertungssystem. Die Zahlenchips liegen in vier Farben vor, sodass jeder Spieler getrennt Punkte in diesen Farben sammelt. Betrachtet wird bei der Auszählung am Ende für jeden Spieler die Farbe, von der er am wenigsten Punkte hat: Wer hiervon wiederum am meisten Punkte vorweisen kann, hat gewonnen. Somit empfiehlt es sich, strategisch Punkte zu sammeln – und man kann Mitspieler zurückwerfen, indem man sie gezielt von einem Turm mit einer bei ihnen schwach vertretenen Farbe abschneidet.
Die Dauer des Spiels hängt von der Spielerzahl ab, überschreitet jedoch keine halbe Stunde – zu zweit oder dritt ist man auch mal in einer Viertelstunde "durch"; dass sich "Genial spezial" zieht, kann man dem Spiel sicher nicht vorwerfen. Zu zweit gespielt ist es reizvoll, zu dritt wird es zur Herausforderung, zu viert kommt es zu wirklich spannenden Runden.
Sehr positiv fällt die Anleitung auf, die, wie schon angeschnitten, reich bebildert, sinnvoll gegliedert und gut verständlich erklärt ist. Auch das Material gefällt durch ausgefallene Formen – insbesondere die witzig verdrehten Türme -, kräftige, aber unaufdringliche Farben und eine angenehme Haptik. Alles in allem wirkt das Spiel robust und sollte in der Lage sein, viele eifrig ausgetragene Spielrunden unbeschadet zu überstehen.
Ein pfiffiges, rundum gelungenes Spiel, das man gern herausholt, und das sich auch und gerade für Familien prima eignet.