Elliot Meister ist weiterhin auf der Suche nach Antworten rund um sein Leben. Wer ist er, was tut er? Eine Reporterin kommt auf seine Spur und möchte Informationen rund um die mysteriösen Autounfälle, welche Elliot erlebt hat. Schon bevor sie Elliot aufsuchen kann, wird sie von Elliots Gegenspielern gewarnt - eine Todesdrohung, deren Umsetzung schon läuft. Kann Elliot Licht in die Dunkelheit bringen und das "andere Ich" der Journalistin retten, um ihr den Sturz in die Depression zu ersparen?

"Phase 02: Das neue Leben" erzählt bei einer Spielzeit von knapp fünfzig Minuten die Geschichte rund um Elliot und seine "Welt" weiter, lässt den Hörer aber weitestgehend unwissend in Bezug auf eigentlich alle Fragen.

Elliots Auftritt ist im Gegensatz zur ersten Folge wesentlich gefasster. Es erscheint, als hätte er sich in sein Schicksal gefügt, aber was ist sein Schicksal? Der Hörer wird nur mit vielen hohlen Phrasen und leeren Hülsen beworfen und mit dem angerichteten Berg an Chaos allein gelassen. Sinnvolle Erklärungen lassen weiter auf sich warten und das ist nicht von Vorteil für den Verlauf der weiteren Geschichte.
Ebenso störend ist der Sprung zurück in die erste Folge beziehungsweise deren Fortsetzung rund um den Autounfall. Das wiederaufsetzen verwirrt und fördert nur merkwürdige Dialoge zu Tage, handfeste Informationen bleiben leider verborgen. Natürlich sollte eine Serie nicht direkt in den ersten zwei Folgen alles erklären und ihr ganzes Potenzial verschenken, aber wenn der Hörer die Entwicklungen nicht nachvollziehen kann, macht das keinen Spaß.

Die Sprecherliste fällt relativ kurz aus und das Hörspiel lebt von seinen sieben Sprechern. Florian Halm als Elliot Meister, Arianne Borbach als Lilly, Anke Reitzenstein als Katrin, Norbert Gastell als Micha, Stefan Staudinger als Agent, Kai Henrik Möller als Konrad und Walter von Hauff als der Taucher sorgen für einen starken Klang in den Ohren. Die Sprecherleistungen sind wirklich in Ordnung und reißen das Niveau der diffusen Handlung ein wenig nach oben, auch wenn die Art des Erzählers doch etwas sehr an eine bekannte Mysterieserie angelehnt ist. Hier sollte "Synthetic Intelligence" noch ihren eigenen Stil finden.
Auch die Soundeffekte und die eingespielten, recht kräftigen musikalischen Untermalungen sind gelungen. Technisch ist diese Produktion dem Inhalt um einiges voraus. Das Cover ist recht interessant, es bleibt abzuwarten, ob die angestellten Vermutungen über den Bezug zur Serie sich in Zukunft als wahr oder unwahr herausstellen werden.

Insgesamt bleibt auch nach der zweiten Folge offen, was den Hörer in Zukunft erwarten wird. Elliots Geschichte mag Potenzial haben, aber dafür benötigt die Handlung neben all den offenen Fragen und neuen Orten auch Antworten. Erst dann ist entscheidbar, was die Serie wirklich taugt.