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Bei Ehapa ist der inzwischen 13. Band der Gesamtausgabe von "Garfield" erschienen - das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen, denn jeder Sammelband umfasst immerhin 320 Seiten und damit mehr als 900 Comicstrips! Die 13 ist dabei für den dicken, faulen, egoistischen, verfressenen und doch so liebenswerten Kater ganz und gar keine Unglückszahl, denn in diesem Band begeht Garfield ein ganz besonderes Jubiläum: seinen 25. Geburtstag am 19. Juni 2003. Das Licht der Welt erblickte der weltberühmte Comic-Kater somit folgerichtig am 19. Juni 1978 und seitdem ist kein Ende in Sicht, zumindest nicht wenn es nach dem Garfield-Schöpfer und -Zeichner Jim Davis geht.
Der dreizehnte Sammelband umfasst die Jahre 2002 bis 2004 und begeht Garfields 25. Geburtstag auf eine besonders passende Weise: Der dicke Kater begegnet in mehreren Strips seinem eigenen Ich aus dem Jahr 1978. So direkt gegenüber gestellt erkennt auch derjenige Leser, der den alten Original-Garfield vielleicht gar nicht kennt, dass sich die Comicfigur mit den Jahren entscheidend geändert hat. Die Augen sind viel größer geworden, der Körper weniger plump, die Mimik facettenreicher und lebendiger. Am hervorstechendsten ist natürlich, dass Garfield sich seit vielen Jahren auf zwei Beinen fortbewegt, während der ursprüngliche Garfield noch wie eine ganze normale Katze auf allen vier Pfoten unterwegs war.
So wirkt der Garfield von 1978 viel mehr wie eine echte Katze, während sein aktuelles Pendant verspielter und comichafter daherkommt, wenn auch nicht unbedingt freundlicher. In seinem Charakter hat Garfield sich nämlich ganz und gar nicht geändert: Immer noch ist er furchtbar verfressen und faul, sarkastisch und oft gemein; er verschläft und vertrödelt fast alle Tage, zerstört mit Vorliebe Dinge, erschlägt gleich serienweise die von ihm verhassten Spinnen, ärgert Odie und treibt den armen Jon in den Wahnsinn – Leser in der ganzen Welt lieben ihn dafür. Natürlich hat Jim Davis sich erneut indirekt in die Comicstrips eingebracht und Garfields Besitzer Jon Arbuckle einige Züge mitgegeben, die an ihn selbst erinnern sollen.
Übersetzung und Vorwort stammen wie bei den anderen Sammelbänden auch von Wolfgang Fuchs. Der gibt im Vorwort auch ein paar Hintergrundinformationen zu Anspielungen auf reale Personen, die Jim Davis macht, und zum Garfield-Film, der im Jahr 2004 in die US-amerikanischen Kinos kam.
Die Aufmachung des dicken Hardcover-Bandes überzeugt wie auch schon bei den Vorgängern, er hat mit knapp 30 Euro aber auch seinen Preis. Das Papier ist jedenfalls schön dick und hochwertig; pro Seite sind drei Comicpanels abgedruckt, jeder siebte Strip nimmt eine ganze Seite ein und erzählt somit eine etwas längere Geschichte. Abgesehen von denen des Vorworts sind alle Zeichnungen durchgängig in schwarz-weiß.
Fazit: Auch Sammelband Nummer 13 beweist eindrucksvoll, warum Garfield zu den bekanntesten und beliebtesten Comicfiguren der Welt zählt. Kinder wie Erwachsene werden ihren Spaß an den ausdrucksstarken Comic-Strips haben; während Kinder wohl eher über die Witze und Garfields bisweilen fiesen Sinn für Humor lachen, entdecken Erwachsene die eine oder andere pointierte Weisheit und Wahrheit, die Garfield durch seine unverwechselbare Art verbreitet. Die nächste Garfield-Gesamtausgabe mit den Jahren 2004 – 2006 erscheint im Mai 2010.