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Nuriya und ihre zwei Schwestern sind Feen, durch das Erbe ihrer Mutter. Doch im Gegensatz zu den jüngeren Zwillingen distanziert Nuriya sich seit dem Tod ihrer Eltern von ihrer persönlichen Magie. Sie tarnt sich als Sterbliche und setzt ihre Kräfte nicht ein. Doch als ihre Tante eine Weltreise antritt und Nuriya bittet, ihre jüngere Schwester Serena im gemeinsamen Laden zu unterstützen, reist sie zurück in den Kreis der Familie und auch ein Stück weit in ihre Vergangenheit.
Schnell geraten die beiden Schwestern – die dritte lebt in Paris – in Ereignisse, die sie nie für möglich gehalten hätten: Vampire und Werwölfe sind plötzlich überall um sie herum, und nicht alle sind ihnen wohlgesinnt. Nuriya erfährt, dass sie die Rolle einer Auserwählten innehat. Sie soll sich innerhalb kürzester Zeit mit einem Vampir zusammentun und so für Nachwuchs in den Vampirreihen sorgen, denn durch eine merkwürdige genetische Entwicklung können männliche Vampire nur mit Feenfrauen Nachwuchs zeugen. Doch nicht alle Vampire stehen Nuriya freundlich gegenüber und so muss Kieran, ein mächtiger Vampir, der eigentlich Abtrünnige der eigenen Art jagt, mehr als einmal eingreifen und ihr Leben retten.
An sich bietet die Geschichte Stoff für ein schönes Frauenbuch: Vampire, die von einer dunklen Aura umgeben sind, Macht ausstrahlen und sich dennoch verlieben können; Frauen, schön und geheimnisvoll, manche mit sehr eigenen Plänen; kleine Reibereien zwischen den Hauptpersonen, die doch nicht verhindern, dass sich mehr und mehr Erotik im Roman aufbaut … Es hätte so schön sein können.
Leider passt aber alles nicht wirklich gut zusammen. Die Charaktere sind viel zu klischeehaft angelegt. Natürlich ist Kieran unnahbar, verliebt sich aber schlagartig in die Fee. Natürlich wirkt Nuriya wunderschön auf ihn, lässt ihn aber nicht direkt an sich ran – beziehungsweise lässt ihn ran, verschließt sich dann aber wieder. Es folgt ein typisches Katz- und Maus-Spiel, bei dem nie klar ist, wer jetzt eigentlich die Katze und wer die Maus ist. Auch die anderen Charaktere sind sehr einseitig angelegt. Sie sind klar in die Lager „Gut“ und „Böse“ einzuteilen und handeln dementsprechend. Dadurch wird die gesamte Handlung äußerst vorhersehbar.
Darüber könnte man hinwegsehen, wenn nicht auch der Schreibstil ähnlich langweilig wäre. Immer wieder benutzt die Autorin die gleichen Formulierungen, inhaltlich präsentiert sie immer wieder die gleichen Problemchen und zu viele aus dem Hut gezauberte Lösungen. Das Ganze wird ergänzt durch ein paar neue Erfindungen im Kosmos der Vampireigenarten.
Den Roman kann man nebenher lesen, wenn das Bücherregal sonst nichts hergibt. Aber leider darf man nicht zu viel erwarten, zu klischeehaft und langweilig ist die Handlung. Wer dennoch ein Wiedersehen mit Nuriya und den anderen wünscht, kann zum Buch "Die Sternseherin" greifen, der sich Nuriyas Schwester widmet.