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Stephenie Meyer heimste mit ihrer
Twilight-Tetralogie bereits zahlreiche Preise ein. 2005 erschien der erste Band mit dem englischen Originaltitel „Twilight“. 2006 erschien das Buch in der deutschen Übersetzung unter
„Bis(s) zum Morgengrauen“. 2009 erschien der auf dem Buch basierende Film in den deutschen Kinos und zog immense Massen an Fans in seinem Bann. Nun erschien im
Silberfisch-Label des Verlags
Hörbuch Hamburg der erste Teil der Tetralogie als ungekürzte Lesung, gelesen von Annina Braunmiller.
Isabella Swan – von allen nur Bella gerufen – zieht von der Großstadt Phoenix, wo sie mit ihrer Mutter lebte, zu ihrem Vater Charlie nach Forks. Entgegen ihrer Erfahrungen in Phoenix findet sie in dem ländlichen Forks sehr schnell Freunde und steht im Mittelpunkt der Mitschüler. In den ersten Tagen begegnet sie auch dem attraktiven, ihr gegenüber aber sehr feindseligen, Edward Cullen, der nach ihrer ersten Begegnung mehrere Wochen nicht mehr zur Schule kommt.
Während sich Bella in der neuen Umgebung gut einlebt, taucht Edward plötzlich wieder auf und gibt sich allem Anschein nach sehr viel Mühe, freundlich zu ihr zu sein. Trotz des unnahbaren Verhalten Edwards und seiner vier Geschwister lernen Edward und Bella sich langsam näher kennen. Bei einem Strandausflug nach La Push trifft Bella auf Jake, einen jungen Indianer aus dem nahe gelegenen Quileute-Reservat, der ihr von alten Legenden seines Stammes um die kalten Wesen berichtet.
Bella recherchiert nach den kalten Wesen und ahnt vorerst nicht, wie nahe sie damit der Wahrheit um Edwards Geheimnis kommt. Doch nach und nach häufen sich die Ereignisse, die nicht mit normalem Menschenverstand zu erklären sind und sie erfährt von Edward, dass sie mit ihrer Mutmaßung, dass er ein Vampir sei, ins Schwarze getroffen hat. Die Gefühle von Bella und Edward füreinander können von dieser Tatsache jedoch nicht getrübt werden. So lernt Bella Edwards Familie kennen. Dabei begegnet sie jedoch dem feindseligem Vampir James, einem Tracker, der es auf sie abgesehen hat. Ehe sie sich versieht, befindet sie sich in Lebensgefahr.
Die Geschichte aus der Feder von
Stephenie Meyer enthält so ziemlich alle Klischees, die es bei einem Vampirbuch zu bedienen gilt: Das menschliche, junge, hübsche Mädchen, das neu in eine Provinz zieht und trotz ihrer Beliebtheit eher schüchtern und zurückhaltend ist. Der gefährliche, wunderschöne Vampir mit einer melancholischen Ader, der versucht, sich von ihr fernzuhalten, dies aber nicht wirklich schafft. Dennoch gibt es auch Elemente, die nicht ganz so klischeehaft sind. So verzichten die Cullens beispielsweise vollständig auf Menschenblut, auch wenn es ihnen natürlich regelmäßig danach gelüstet. Darüber hinaus versuchen sie, die Menschen zu schützen und mit ihnen im Einklang zu leben. Auch wenn Edward natürlich eine Gefahr für Bella darstellt – was er selbst immer wieder melodramatisch zum Besten gibt -, so kommt die Gefahr für ihr Leben doch von außen. Von einem Vampir, der nicht auf Menschenblut verzichtet, ihre Fährte aufgenommen hat und nicht ruhen wird bis er bekommt, wonach ihm gelüstet. Und plötzlich ist nicht nur Bella, sondern auch ihre ganze Familie in Gefahr.
Liebesgeschichten mit Vampiren spalten die Leserschaft. Die einen – vor allem weibliche Leser – lieben sie. Die anderen rollen direkt mit den Augen. Natürlich, wenn man nichts von Liebesgeschichten hält und auch „nicht noch eine Vampirgeschichte“ lesen beziehungsweise in diesem Fall hören möchte, sollte man einen großen Bogen um die komplette Serie machen. Für alle anderen bietet dieses Hörbuch eine wunderbare Lesung einer wirklich zauberhaften Liebesgeschichte, die Lust auf die anderen drei Teile der Tetralogie macht.
Die Sprecherin Annina Braunmiller ist auch die deutsche Synchronsprecherin für Bella in der Verfilmung des Buches. Dadurch ist auch die Kluft zwischen Film und Hörbuch für all jene sehr klein ausgefallen, die die Bücher nicht gelesen haben. Allerdings passiert es dann beim Hören auch leicht, dass man die Gesichter der Schauspieler aus dem Film vor Augen hat. Doch dieses Problem ist kein neues Phänomen und stellt sich eigentlich immer, wenn man erst einen Film gesehen hat und danach das Buch liest oder das Hörbuch hört. Annina Braunmiller leiht den einzelnen Charakteren nicht nur ihre Stimme, sondern sorgt dafür, dass diese unverwechselbar werden. Jeder Charakter erhält seine eigene Persönlichkeit, die die Sprecherin sehr gut herausarbeitet.
Die Lesung ist ein wahrer Genuss, nicht nur für Fans der Serie, sondern auch für all jene, die sich bisher noch nicht mit der Tetralogie von
Stephenie Meyer auseinandergesetzt haben. Da kann man eigentlich nur noch hoffen, dass auch die restlichen Teile der Serie bald als ungekürzte Lesung erscheinen werden.