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Sie ist der Todesengel der Dominae: Wer in der Vampirgesellschaft aus der Reihe tanzt, wird von ihr eliminiert, sie ist Assassinin - Sabina Kane, Stieftochter einer der drei Dominae. Sabine wurde immer auf Linie gehalten, tadelloses Verhalten und absolute Ergebenheit gegenüber der Dominae sind Pflicht für sie, um einen kleinen Ausgleich für ihren befleckten Stammbaum zu liefern, denn Sabina ist halb Vampir, halb Magier - eine Verbindung, die ihren Eltern den Tod brachte.
Ihr neuster Auftrag führt sie in das Herz des Widerstandes gegen die Dominae: Clovis Trakiya, seines Zeichens ebenfalls ein Vampir mit Makel, da er zur Hälfte ein Dämon ist, schart immer mehr Wesen der unterschiedlichsten Rassen um sich und predigt von einem friedlichen Miteinander der Rassen. Sabinas Auftrag ist es nun, seine Gemeinschaft zu unterlaufen, die Überläufer aus den Reihen der Dominae zu entlarven und anschließend Clovis zu eliminieren. Doch das Komplott, auf das sie dabei stößt, erschüttert die Grundfesten ihrer Weltanschauung …
"Rote Jägerin" ist der Debütroman von Jaye Wells, die mit diesem Buch ihre Reihe "Sabina Kane" eröffnet. Wie so viele in letzter Zeit, nimmt auch Jaye Wells eine Figur ins Visier, die nicht in ihre Welt passt - als halber Vampir, halber Magier, die sich spinnefeind sind, kämpft Sabina ständig mit dem Makel ihrer Herkunft. Ansonsten schöpft Jaye Wells in diesem Buch aus sämtlichen Vollen, die unterschiedlichsten Dämonen und Feen treten zusätzlich zu den Vampiren und Magiern auf, die unentdeckt unter den Menschen leben.
An sich hat das Buch einen sehr ruppigen Charakter, die Sprache, der sich die Figur Sabina bedient, dürfte man wohl in die Kategorie "deftig" einordnen, denn "Scheiße" oder "Arschloch" scheinen in der rauen Welt, in der sie lebt, wohl zu ihren Lieblingswörtern für alles und jeden zu gehören. Aber Autorin Jaye Wells kann auch anders, denn gerade Charaktere wie Magier oder Feen würden mit solch einem Wortschatz eher deplatziert wirken. Durch diese kleine Nuance merkt man schon, dass sie sich bei der Erschaffung der Charaktere einiges an Gedanken gemacht hat und so sind sie eine interessante und farbenfrohe Mischung.
Die Story an sich hat so einiges an Spannungsmomenten zu bieten und bei einer Auftragskillerin als Hauptfigur geht es eben auch nicht ohne die eine oder andere Schießerei und dazugehörige Kämpfe ab, die zusätzlich zu dem ruppigen Charakter des Buches beitragen, da ganz dem Charakter der Hauptfigur entsprechend auch Jaye Wells hier nicht allzu zimperlich mit ihren Figuren umgeht.
Ansonsten ist die Story in sich durchaus rund und mit dem Ende des Buches schafft sich Jaye Wells genügend Material, um diese Reihe auch interessant weiterzuführen. Den Beweis dafür tritt die Autorin auch gleich an, denn dieses Buch enthält zusätzlich noch eine Leseprobe mit Ausblick auf den nächsten Band.
Storytechnisch vielleicht nicht die Erfindung des Rades, aber die Geschichte ist gut durchdacht und in ihrer Ausprägung und Kombination durchaus schon anders. Auf jeden Fall wird der Leser, der actiongeladene Fantasy im Stil von "Underworld" und Konsorten mag, hiermit sicherlich seine Freude haben.