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Der Autor des Alpenkrimis „Föhnlage“, ja, man könnte fast meinen, der bayerischen Kriminalkomödie „Föhnlage“, Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen und pflegt neben seiner Ambition, Krimis zu schreiben, auch eine bereits mehrfach ausgezeichnete Karriere in der süddeutschen Kabarettszene. Kein Wunder also, dass sein Kommissar Jennerwein, mit viel Wortwitz gesegnet, gemeinsam mit seinen Kollegen der vierten Mordabteilung eine Unmenge an kuriosen Szenen zu bestreiten hat, die sich der Kabarettist in seinem stillen Kämmerlein mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen feinsinnig erdacht hat.
Während eines gut besuchten Konzertes der Klavierspielerin Pe Feyninger stürzt eine Mann von der Saaldecke mitten ins Publikum. Der von ihm unbeabsichtigt für seinen Aufprall als Ziel gewählte Besucher segnet, genauso wie er, das Zeitliche und löst damit einen Skandal aus, der noch lange für ausreichend Gesprächsstoff in dem idyllischen Alpen-Kurort sorgt. Kommissar Jennerwein und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und müssen bald feststellen, dass niemand den spektakulären Sturz bemerkt haben will. Aber auch die Spurenlage stellt sich als äußerst dürftig heraus, was auf den sofort unter den Zuschauern einsetzenden Tumult zurückzuführen ist. Und so quälen sich die Ermittler zunächst ziemlich mühselig mit dürftigen Aussagen und immer wieder verworfenen Motiven herum, bis endlich ein Zeuge auftaucht, der ein wenig Schwung in die Ermittlungen bringt. Währenddessen plagt sich Jennerwein mit einer als Bewegungsblindheit benannten, merkwürdig erscheinenden, Krankheit herum, die ihn letztendlich in eine äußerst gefährliche Situation bringt. Aber das ist noch nicht alles, was der Zuhörer in diesem Krimi präsentiert bekommt. Auch ein äußerst dubioses Bestatterehepaar ist mit von der Partie und lässt auf eigentümliche Art und Weise Leichen verschwinden, von denen vorher niemand etwas gesehen oder gehört hat.
Wirklich makaber, aber auch überaus amüsant geht es zu in dem ersten Fall des bayrischen Kommissar Jennerwein. Jennerwein, der immer etwas mürrisch und unnahbar agiert, hat es faustdick hinter den Ohren und überrascht seine Außenwelt mit ungewöhnlichen Methoden, aber auch mit viel schwarzem Humor. Eine Charakter, den der Autor gut durchdacht ins Rennen schickt, um den Verbrechern in einem kleinen Alpenkurort auf die Spur zu kommen, dessen Namen er genüsslich verschweigt. Aber nicht nur Jennerwein ist ihm gelungen. Auch die Geschichte an sich ist überaus skurril und entbehrt keinesfalls eines stimmigen Handlungsverlaufes. Im Gegenteil. Das eigentliche Verbrechen ist nicht nur raffiniert erdacht, es wird auch glaubhaft erzählt. Und das alles vor einer Kulisse, die atmosphärisch dicht erbaut wurde.
Gelesen wird der Alpenkrimi vom Autor selbst, der durch seine langjährigen Erfahrungen als Kabarettist sprachlich gut geschult ist. Mit einer angenehmen Stimme versteht er es, die einzelnen Figuren authentisch zum Leben zu erwecken und Begebenheiten pointiert vorzutragen. Vor allem aber sind es die oftmals sehr bizarr anmutenden Dialoge und die auf den Punkt kommende Beschreibung der Eigenarten handelnder Figuren, die ihn zur Höchstform auflaufen lassen.
Fazit:
Ein überaus vergnügliches Hörerlebnis für Krimiliebhaber, die es nicht so ernst meinen mit ihrem Genre und einen guten Witz vertragen können.