Bibliothekar Flynn Carsen, weltweit im Einsatz, um mystische Schätze und heilige Reliquien zu beschaffen, hat den "Stein der Weisen" gefunden und erfolgreich bei seiner Chefin abgeliefert. Und obwohl diese stinksauer ist, dass Carsen eine Million Dollar für die Vase bezahlt hat, in der der Stein versteckt war, will sie in sofort wieder losschicken. Doch Carsen streikt. Er hat durch seinen permanenten Einsatz für das Museum bereits zum dritten Mal seine Lebensgefährtin verloren und will endlich Urlaub. Zu seiner Überraschung wird ihm die nötige Erholung sofort gewährt.

Kaum ist er in seiner Wohnung so richtig angekommen - denn Urlaub bedeutet für Carsen herumlungern und Chaos verbreiten -, ruft ihn eine geheimnisvolle schöne Frau nach New Orleans. Kurz entschlossen reist er ab und begibt sich in der fremden Stadt auf Entdeckungsreise. Doch bereits in der ersten Bar, die er besucht, tritt just die atemberaubende Frau aus seinem Traum als Sängerin auf. Kaum versucht Carsen etwas ungeschickt bei ihr zu landen, sieht er sich von bewaffneten Schergen eines russischen Geheimdienstlers umgeben, die ihm und seiner Begleiterin ans Leder wollen. Noch auf der Flucht muss Flynn feststellen, dass Simone, wie sich die unbekannte Schöne nennt, ein Jahrhunderte altes Geheimnis mit sich herumträgt und sehr viel mehr in ihr steckt, als er für möglich hält.

Der dritte Teil der Abenteuerserie "The Quest" löst sich endgültig von seinen zitierten, hofierten und karikierten Vorbildern. Nach dem amüsanten "The Quest - Jagd nach dem Speer des Schicksals" und dem eher schwachen zweiten Teil "The Quest - Das Geheimnis der Königskammer" ist dieses Abenteuer eine teils spannende, teils komische, gelegentlich gewollt grottige Mischung aus James Bond, Quatermain, Indiana Jones und Dracula - ja, auch Dracula kommt vor, denn Archäologen wissen natürlich, dass der erste Vampir niemand Geringeres als Judas (der mit den dreißig Silberlingen) war.

Noah Wyle hat dazu gelernt. Im dritten Teil ist er als ernstzunehmender Schauspieler zu erkennen. Er löst sich vom reinen Klamauk der Vorgänger und bringt eine Prise Tragik in das Geschehen ein. Da er als Komödiant genial ist, überzeugt Wyle auf der ganzen Linie, kann aber auch auf Kollegen wie Stana Katic, Joe Curtin, Bob Newhart und Bruce Davison bauen.
Auch Musik, Actionszenen, Story und Humor stimmen im dritten Teil. Allenfalls gelegentliche, offensichtlich absichtlich eingebaute Logikfehler ärgern beim Zusehen ein wenig. Doch ernst nimmt man diese wirre Geschichte um russische Agenten, Vampire und heilige Artefakte sowieso nicht - also was soll's? Dergleichen ist man von "Indiana Jones" und Konsorten gewöhnt und akzeptiert es klaglos - wenn dann das Ganze stimmig inszeniert wurde.

"The Quest - Der Fluch des Judaskelch" ist gute Unterhaltung. Viel Humor, Action, Mystik und eine gehörige Portion Albernheit machen einfach Spaß. So kann man auch einen vierten Teil erhoffen - wenn er denn nicht zwanzig Jahre auf sich warten lässt!
Extras gibt es leider keine - aber der günstige Preis von elf Euro macht den Film dennoch zu einem Geheimtipp!