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Im fünften Band der
Gestaltwandler-Serie spitzt sich der Kampf zwischen den Medialen, unter der Leitung ihres Rates, und ihren Gegnern weiter zu. Während der Rat die Entwicklung eines Implantats für Mediale vorantreibt, das für ein kollektives Gehirn unter der Kontrolle der Ratsmitglieder sorgen soll, erhalten die Gestaltwandler eine unerwartete Verbündete. Ashaya, die mediale Leiterin der Entwicklung des Implantats, stellt sich gegen die Medialen und versucht aus ihrem gefängnisähnlichem Labor auszubrechen und zerstört dabei ihre Forschungsergebnisse. Sie flüchtet zu dem Gestaltwandler-Rudel der Leoparden, das bereits ihren Sohn aus der Gefangenschaft des Rates befreit hat.
Um eine Chance zu haben, dem Zugriff des Rates dauerhaft zu entkommen, müsste Ashaya jedoch die Verbindung zum Medialennetz kappen. Doch diese Entscheidung kann sie nicht leichtfertig treffen, immerhin befindet sich ihre Zwillingsschwester noch im Medialennetz und Ashaya fühlt sich für sie verantwortlich, egal wie grausam Amara sie in den vergangenen Jahrzehnten ihres Lebens behandelt hat. Amara ist geisteskrank und sieht Ashaya als ihr Eigentum an, das sie nicht zu teilen gedenkt.
Bei den Leoparden trifft Ashaya erneut auf den Wächter Dorian, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Doch ihre Gefühle weiß sie unter der kalten Fassade der Medialen zu verbergen, immerhin hat sie jahrelang gelernt, dass Gefühle ein Defekt bei ihrer Rasse sind. Dorian hingegen weiß um seine Gefühle für Ashaya, verachtet sich jedoch selbst dafür – immerhin wurde seine geliebte Schwester von einem gefühlslosen Medialenkiller brutal ermordet, da kann er sich doch nicht in ein solches Wesen verlieben. Doch die Anziehung zwischen den beiden ist stark, so stark dass nicht nur der Rat hinter Ashaya her ist, sondern auch Amara sich auf die Suche nach ihr macht. Möchte sie doch ihr Eigentum nicht mit einem anderen Wesen, gar einem Mann, teilen.
Nalini Singh spinnt die Geschichte um die Welt im Jahre 2080, die von Menschen, Medialen und Gestaltwandlern bevölkert ist, weiter und erzählt zeitgleich eine neue Liebesgeschichte eines Mitglieds des Leopardenrudels. Natürlich trifft der Leser dabei auch wieder auf Bekannte aus den vorangegangenen Bänden der Serie. Um wirklich alle Hintergründe zu verstehen, sollte man die Vorgängerbücher kennen. Legt man keinen allzu großen Wert darauf, die Hintergründe der einzelnen Personen zu kennen, so versteht man die Geschichte auch gut ohne sie. Allerdings darf man dann auch die Handlungen bestimmter Personen, die von ihrer Vorgeschichte bestimmt werden, nicht hinterfragen.
Im Mittelpunkt steht bei diesem Titel sehr deutlich die Liebesgeschichte zwischen Dorian und Ashaya. Der innere Kampf mit sich selbst wird bei beiden Charakteren sehr gut thematisiert, auch wenn es hin und wieder etwas langatmig wirkt. Dafür sorgt die Verfolgung des Rates und durch Amara für genügend Nervenkitzel und Spannung auf der anderen Seite, was die Geschichte interessant macht. Besonderes Augenmerk hat die Autorin auf die Szenen gelegt, in denen sich Dorian und Ashaya näher kommen. Zärtliche Berührungen und heiße Nächte werden detailliert beschrieben, wodurch sich dieses Buch nicht für Kinder eignet – soll es auch nicht. Ebensowenig erwartet man eine anspruchsvolle Lektüre bei diesem Titel. Sie soll unterhalten und das schafft sie auf wunderbare Art und Weise.
Besonders die Hintergrundgeschichte, die man in den vier Vorgängerbüchern immer besser kennengelernt hat, machen das Buch interessant. Komplexe Zusammenhänge und Gefühle spielen wunderbar zusammen und sorgen für spannende Unterhaltung. Nach dem Buch kann man nur hoffen, dass die Geschichte in einem weiteren Band fortgeführt wird – genügend Gestaltwandler-Singles gibt es schließlich noch!