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Die neue Fantasy-Reihe aus dem Hause Europa geht mit "Der Murog" in die dritte Runde. Bei einem Zeitreiseexperiment strandet die junge Lea in der Parallelwelt Chelandra. Dort wird sie als "Die Prophezeite" erkannt, da es scheint, sie könne mit Drachen sprechen. Somit kann nur sie diejenige sein, die das Bündnis zwischen Drachen und Menschen erneuert und damit in der Lage ist, den Untergang der Menschheit zu verhindern.
Lea, Dogo, Rodge und Telon haben die Reise über das Meer hinter sich gebracht und sind in der Stadt Ankor angekommen. Ohne einen Taler in der Tasche versuchen sie sich Geld von einem Freund Telons zu leihen. Aber dieser kann ihnen außer einem Schlafplatz nichts besorgen. Die kleine Gruppe braucht jedoch dringend Vorräte für die anstehende lange Reise und hört sich daher nach einem Auftrag um, der ihr doch ein wenig Geld verschaffen könnte. Nach einem unsanften Zusammentreffen mit einer Verbrecherbande begegnen sie schließlich Valrotach. Dieser erzählt ihnen von einem verborgenen Schatz tief im Wald, von dem er selbst nur ein einziges Teil begehrt. Allerdings wird der Schatz bewacht - von einem grauenhaften Monster, einem Murog! Telon und seiner kleinen Gruppe bleibt keine andere Möglichkeit; wenn sie sich mit Proviant und Waffen ausrüsten möchten, müssen sie diesen überaus gefährlichen Auftrag annehmen. Was sie nicht wissen, ist, dass ein Mitglied der Verbrecherbande das Gespräch mit Valrotach im Verdeckten belauscht hat. Als wäre der Murog nicht schon blutrünstiger Gegner genug, hängen sich nun auch noch Verfolger an die kleine Gruppe ...
Auch diese dritte Folge kann mit der ersten der Hörspielreihe nicht mithalten. Obwohl Lea nun endlich wieder mit ihrem Schicksal hadert, dass sie plötzlich in diese Welt katapultiert wurde, bleibt der ihr in der ersten Folge
Drachenfeuer eigene, so wunderbar bissige Humor leider fern. Sie scheint sehr in den Helden Telon verknallt und die Szenen, in denen sie ihn anhimmelt, wirken doch teilweise bereits kitschig. So richtig passt das nicht zu der emanzipierten jungen Lea, die noch in
Drachenfeuer in Gedanken fluchte und sich in der Taverne selbst verteidigen will, als sie für eine Dirne gehalten wird. Die Story selbst wirkt eher wie ein "Zwischenspiel", Fantasy-Rollenspieler werden das kennen - eine kurze Episode während der Reise zu dem wirklich wichtigen Abenteuer. So steht hier das Tavernengeschehen im Vordergrund, dessen Geräuschkulisse aber wirklich sehr realitätsnah abgemischt wurde. Zugegeben, das Interessanteste an der Hörspielfolge ist die ans Ende der CD gestellte Vorschau auf die vierte Folge. Hier treten endlich wieder die titelgebenden Drachen auf und die letzte Zeile der Prophezeiung wird offenbart! Bleibt dem Hörer also nichts anderes, als der Dinge zu harren und sich auf die vierte Folge zu freuen, auf ein erneutes Zusammentreffen mit den Drachen und vielleicht auch endlich mit der momentan einzig verheißungsvollen Protagonistin: der Kopfgeldjägerin Sandrina.
Die Sprecherleistungen sind erneut professionell, Klänge und Musik kommen ordentlich satt und stimmungsvoll untermalend daher. Das Booklet bietet unter anderem den gewohnten kurzen Abriss des bisherigen Geschehens und eine Vorschau auf die nächste vielversprechende Folge.
Bleibt zu hoffen, dass Folge Vier wieder rausreißen kann, was Folge Zwei und Drei der Dragonbound-Reihe nicht geschafft haben, und den Hörer wieder mit Humor und Spannung fesseln und gebannt lauschen lassen.