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Es gibt verschiedene Befragungen, die zeigen, dass das Wissen der meisten Menschen hinsichtlich finanzieller Fragestellungen ziemlich begrenzt ist. Ob es nun bei den Befragungen um den Unterschied zwischen Aktien und festverzinslichen Papieren geht oder darum, was Rendite denn eigentlich genau sind - für die Hälfte der Teilnehmer scheinen Finanzthemen böhmische Dörfer zu sein. Klar, dass das unter Umständen richtig Geld kosten kann.
Wer sein Geld möglichst gewinnbringend anlegen und allgemein verbreitete Irrtümer vermeiden will, bekommt mit dem „Lexikon der Finanzirrtümer“ einen Ratgeber an die Hand, der in Form von Fragen mit verschiedenen Mythen aufräumt und sehr spezifische Fragestellungen beantwortet.
In sechzehn Kapiteln, die sich beispielsweise mit Anleihen, Aktien, Immobilien und anderen Sachwerten, Investmentfonds, Zertifikaten oder Versicherungen befassen, werden verschiedene Fragen gestellt und in einem Satz die Irrtümer dazu beschrieben, zum Beispiel: „Steigende Zentralbank-Zinsen sind schlecht für die Börse“, „Immobilien sind krisensichere Geldanlagen“, „Zertifikate gehören grundsätzlich in jedes Wertpapierdepot“ oder „Die Steuervorteile der Riester-Rente werden vom Finanzamt automatisch ausgezahlt.“
Diese und zahlreiche weitere Irrtümer werden von Diplom-Betriebswirt Werner Bareis und Diplom-Kaufmann Niels Nauhauser so knapp wie möglich und so ausführlich wie nötig erläutert. Um ihren Ausführungen zu folgen, muss man weder Mathematik noch Betriebswirtschaft studiert haben, auch wenn hin und wieder Rechnungen dargebracht werden und zu Beginn sogar erklärt wird, wie man den Zinseszins im Kopf berechnen kann - was übrigens wirklich in nur einer Minute erlernt werden kann.
Umfassend, leicht verständlich und auf das Wichtige begrenzt, hilft das „Lexikon der Finanzirrtümer“ dem unbedarften Leser sich mit den schwer durchschaubaren Finanzthemen auszusöhnen, die Angst vor den vielen fremdartigen Begriffen abzulegen und zu erkennen, welche Anlagestrategie für ihn geeignet und möglichst gewinnbringend ist. Die Autoren halten dabei die schwierige Balance zwischen nötigem Hintergrundwissen und dem ebenso nötigen Weglassen von Details, um so den Einsteiger nicht zu überfordern.
Auch wenn die vielen Irrtümer dem unbedarften Leser möglicherweise gar nicht bekannt sind, helfen die Erläuterungen, sich im Finanz-Dschungel zurechtzufinden. Der Aufbau des Buches in kleine Informationshäppchen kommt dem Leser und dessen Verständnis sehr zu Gute. So kann sich jeder zunächst dem Kapitel widmen, das ihn besonders interessiert und sich die Erläuterungen zu den Fragen anschauen, die ihm am sinnvollsten erscheinen. Für alle, die beginnen, sich in Finanzthemen einzuarbeiten, ist dieses Lexikon eine hilfreiche und sicher gewinnbringende Investition. Allen, die bereits einiges Wissen auf diesem Gebiet haben, bietet dieses Buch ein solides Nachschlagewerk, aber unter Umständen nicht mehr allzu viele neue Informationen.