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Afrika, ein Land voller Geheimnisse.
Doch für Ian Rufford erweist sich Ägypten als die Hölle, denn nach einem Piratenüberfall auf hoher See wird er zum Sklaven gemacht. Ian dient während dieser Zeit als niederes Lasttier und zieht mit einer Karawane Nacht für Nacht durch die Weiten der ägyptischen Wüste. Die Herrin der Karawane erweist sich als sadistische Frau, die nach und nach ihre Sklaven im wahrsten Sinne des Wortes aufzehrt und als blutleere Hüllen in der Wüste zurücklässt. Als es an Ian ist, den sexuellen Launen dieser unheimlichen Frau ausgeliefert zu sein, hält er länger durch als alle vor ihm, während die Karawane weiter scheinbar ziellos durch die Wüste zieht. Erst als sie das vermeintliche Ziel erreichen gelingt es Ian zu entkommen, doch die unmenschliche Frau hat ihn verändert - Sonnenlicht bereitet ihm Qualen und dann ist da noch diese unstillbare Gier nach Blut … dunkle Geheimnisse, die Ian von nun an vor der Welt geheim halten muss.
Für die junge Elisabeth Rochewell bedeutet Afrika eine Freiheit, die nur wenigen Frauen zu Teil wird, doch sie nimmt ein jähes Ende, als ihr Vater bei einer archäologischen Expedition ums Leben kommt. Als unverheiratete Frau bleibt Beth nichts anderes übrig als in das Land ihres Vaters, England, zurückzukehren.
Auf der Schiffsreise in eine ungewisse und trostlose Zukunft in England lernt Beth Ian Rufford kennen, der sich ebenfalls auf der Heimreise nach England befindet. Von Anfang an ist sie von seiner mysteriösen Art fasziniert und wird neugierig auf mehr. Ihre Neugier ist es dann auch, die sie während ihrer gemeinsamen Reise unerwartet aneinander bindet, nicht ahnend, was beide in der Zukunft noch erwartet.
"Mein dunkler Gefährte" von Susan Squires kombiniert ein historisches Szenario mit einigen Elementen aus Fantasy und Science-Fiction. Susan Squires versetzt den Leser zurück in das Jahr 1818, wo zumindest in England ein klares Bild für Frauen herrscht: Eine Frau hat nur die Wahl, wen sie heiratet, und das auch nur, wenn nicht ihre Familie für sie entscheidet. Ein Alptraum für die Hauptfigur Elisabeth, die aus Afrika kommt, wo sie sich Bildung und, was noch viel schlimmer ist, eine eigene Meinung angeeignet hat. Doch Susan Squires lässt ihre starke Frauenfigur nicht gänzlich allein, ein Engländer, durch Piraterie in die Sklaverei geraten, steht ihr zu Seite. Doch hier kommt das fantastische Element ins Spiel. Durch mysteriöse Ereignisse - auf die aus Gründen der Spannungserhaltung nicht eingegangen wird - kehrt Hauptfigur Ian aus der Sklaverei als Vampir wieder.
Susan Squires beweist an dieser Stelle doch einiges an Fantasie, da ihre Vampire nicht dem typischen Schema F entsprechen und kombiniert sie mit den mythischen Spekulationen, die schon so oft über die gigantischen Bauwerke Ägyptens gemacht wurden. Doch dies alles ist nur Beiwerk, auch wenn diese Handlungsstränge einiges an Raum einnehmen, so geht die Autorin ausführlich und auch anschaulich auf die Torturen ein, die Ian durch seine Herrin zu erleiden hatte, sicherlich für den einen sehr erotisch, für den anderen mehr als verschreckend.
Doch die eigentliche Story ist die, die sich zwischen Beth und Ian entwickelt und wer sich in diesem Genre auskennt weiß: Mysteriöser Mann trifft auf die etwas andere Frau und es entwickelt sich etwas zwischen ihnen. Allerdings sind Susan Squires zwei Charaktere nicht so einfach gestrickt und machen dadurch ihre kleine Romanze komplizierter als es sein muss, zumal ja ein großes, scheinbar unüberwindliches, Geheimnis zwischen ihnen steht.
Leser die sich für eine historische Liebesgeschichte der etwas anderen Art erwärmen können, werden hier sicherlich fündig. Zwar sollten sie keine zu schwachen Nerven mitbringen, denn wie so oft wenn Vampire beteiligt sind, ist die Handlung nicht gerade unblutig, aber das berühmte Herz und Schmerz wird man auch hier nicht vermissen.