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 Elfenwelten


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Mit seinen “Elfen”-Romanen hat sich Bernhard Hennen an die Spitze der Fantasy-Bestsellerlisten, vor allem aber ins Herz seiner Leser geschrieben. Die Fangemeinde scheint mit jedem neuen Buch stetig anzuwachsen und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Für alle, die von dem Zauberreich der Romane nicht genug bekommen können, ist im Zauberfeder-Verlag Ende letzten Jahres ein nicht ganz hundertseitiger Bildband im A4-Format erschienen. Einen “visuellen Streifzug durch Bernhard Hennens Romanwelten” verspricht der Band, der mit rund 25 Euro zwar kein Schnäppchen, aber doch erschwinglich ist.

Wer beim Anblick des gelungenen Covers allerdings ins Schwärmen gerät, sei gewarnt: Die Zeichnungen und Fotografien sind von schwankender Qualität. Die meisten sind gut gelungen, doch so mancher Stil will nicht unbedingt zu Hennens federleichter, märchenhafter Sprache passen. Das liegt freilich im Auge des Betrachters, weshalb es ratsam ist, den Bildband erst einmal im Laden durchzublättern, statt ihn ungesehen zu kaufen. Hinter den Erwartungen zurück bleiben leider eindeutig die bearbeiteten Fotografien, die nicht mit der Qualität des bezaubernden Covermotivs mithalten können. Wer ähnliche Bilder im Buch selbst erwartet, wird leider enttäuscht. Vielleicht hat die Titelillustration zu hohe Ansprüche geweckt, den im Buch abgebildeten Motiven wohnt jedenfalls nicht der gleiche Zauber inne. Das sind – meist farbreduzierte – Fotografien, die (mit einigen rühmlichen Ausnahmen) aus einer LARP-Zeitschrift stammen könnten. Vielleicht liegt es am Fehlen phantastischer Landschaften, denn die Bilder zeigen meist Großaufnahmen von Menschen in typischer Rollenspiel-Gewandung und sind überwiegend nicht sonderlich ausdrucksstark. Auch die Photoshop-Bearbeitung, die den Bildern oft stark die Farbe zu entziehen scheint, tut ihnen nicht gut. Wenn man dann im Buch liest, dass Fotografin und Models diverse exotische Orte im Ausland bereist haben, um die Motive zu knipsen, dann entsteht der Eindruck, dass Potential verschenkt wurde.

Das, was den Zauber des Bandes ausmacht, sind jedenfalls nicht die Fotografien und die Illustrationen, sondern die Texte aus der Feder von Bernhard Hennen. Aus Sicht einiger fiktiver Chronisten berichtet er über seine Elfen-Welt, von der geheimnisvollen, tief in Mangrovensümpfenden liegenden Stadt Vahan Calyd beispielsweise, vom untergegangenen Firnstayn oder vom berühmten Fjordland. Er erzählt von der Elfenkönigin Emerelle, den Kentauren der Westküste, dem Menschen Alfadas, der unter Elfen aufgewachsen ist, und einer sadistischen Trollschamanin. In einem wunderbaren Stil berichtet der Autor von der tragischen Geschichte der Zauberin Noroelle, die ein schrecklicher Bann trifft, von rauschenden Festen sowie von blutigen und grausamen Kriegen.

Das alles erinnert ein wenig an einen mit viel Liebe zum Detail verfassten Hintergrund-Bildband zu bekannten Mythologien und Sagen. Es zeichnet Bernhard Hennens Romanzyklus also durchaus aus, dass er zu einem Buch wie “Elfenwelten” inspiriert hat. Inwiefern das Softcover versierten Hennen-Fans neue Informationen bietet, kann der Rezensent leider nicht beurteilen, da er die Romane nicht kennt. Was dem Autor aber zweifelsohne gelingt, ist Neugier auf seine Welt und seine Bücher zu wecken. Die Lust, zu einem Elfen-Roman zu greifen, ist nach der Lektüre deutlich spürbar!

Christian Handel



Softcover | Erschienen: 1. Dezember 2009 | ISBN: 9783938922224 | Preis: 24,90 Euro | 94 Seiten | Sprache: Deutsch

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