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Nach dem Ausbruch der Krankheit sind fast alle Menschen auf der Erde innerhalb von Sekunden gestorben. Niemand weiß genau, was der Auslöser gewesen ist, doch nun ist es für Reue zu spät. Lediglich ein geringer Bruchteil besitzt eine natürliche Resistenz gegen den Erreger und kann weiterleben, in einem Land voller Leichen. Doch leider sind nicht alle dieser Leichname friedlich geblieben. In manchen Gehirnen hat sich ein Funke Leben geregt, wodurch sie sich erhoben haben und die Straßen durchstreifen.
Emma, Michael und Cooper haben, verbunden durch ihr grausiges Schicksal, sich gegen lebende Leichname erwehren zu müssen, eine kleine verschworene Gemeinschaft gebildet. Auf ihrer Reise haben sie auch andere Überlebende gefunden und auch immer wieder Opfer, die durch die bloße Masse der wandernden Toten ums Leben gekommen sind, in ihrer Gruppe zu beklagen gehabt. Doch nun, in diesem gut ausgestatteten Militärstützpunkt, haben sie eine Atempause und können sich ruhig und sicher bewegen. Vor den verschlossenen Türen sind tausende von Leichnamen und unter ihnen ein Bunker mit verzweifelten Soldaten hinter Dekontaminationstüren, die nicht immun gegen den Erreger sind.
In dieser Pattsituation beschließt das Militär, einen gewagten Schritt gegen die andrängenden Horden zu unternehmen. Die Luftschutzgitter des Bunkers müssen freigehalten werden, also wird ein entschlossener Stoßtrupp in Schutzanzügen gebildet, der damit beginnt, alles was tot ist und sich dennoch regt, abzufackeln. Leider geht dieser verzweifelte Versuch gnadenlos schief und zwingt die Gruppe der Überlebenden, mit ihren Fahrzeugen zu fliehen. Auf ihrer Suche nach Schutz treffen sie auf einen Hubschrauber und dessen Pilot macht ihnen Hoffnung, dass es einen Platz gibt, wo sie alle weiterleben können.
"Herbst: Läuterung" ist der dritte Teil der Reihe um die Untotenseuche, in der wieder die Figuren, die man schon aus den ersten Bänden kennt, versuchen, zu überleben. Besonders der Einstieg in diesen Roman ist sehr reizvoll. Da die Überlebenden in einem Militärbunker untergekommen sind, spürt man hier direkt ihre privilegierte Lage, da sie, im Gegensatz zu den Soldaten, die frische Luft nicht zu fürchten brauchen und so sind diejenigen, die am Ort die größte Waffengewalt haben, eigentlich diejenigen, denen keine Freiheit bleibt. Die überstürzte Flucht aus dem Bunker bringt die Geschichte sehr fix in Fahrt, da es scheint, als würden sich die Ereignisse des Überlebens und Schutzsuchens, wiederholen. Doch David Moody gibt seinen Charakteren einen kleinen Hoffnungsschimmer auf ein ruhiges und beschauliches Leben ohne Leichen, der seiner Geschichte eine neue Wendung gibt. Eine weitere Veränderung ist die gut durchdachte und schön beschriebene Veränderung der Leichen, die mit der Zeit Intelligenz entwickeln und damit zu einer bedrohlicheren Gefahr werden, als sie schon vorher waren.
Ein sehr schöner und packend geschriebener Abschluss einer Endzeittrilogie, in deren Mittelpunkt nicht die Apokalypse steht, sondern einzelne Schicksale Überlebender, die für den Leser das Geschehen reflektieren und durch ihre Angst und ihr Grauen die Gefühle direkt spürbar machen. Hier erlebt man eine realistisch dargestellte Welt am Abgrund, deren Elend gleichzeitig fasziniert und abstößt. Wer Endzeitromane mag und das Thema Untote liebt, der findet hier spannend verpackte Unterhaltung.