Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Achtung: Krähen 2 ist die Fortsetzung von Krähen 1. Wer sich die Spannung für den ersten Band nicht verderben will, sollte den folgenden inhaltlichen Abriss auslassen.Mit knapper Not können Ice, Cas und Rif den Krähen entkommen. Sie haben ein wichtiges Artefakt erbeutet, das Ice in ihrem einsamen Krieg gegen den Fürsten der Krähen einen entscheidenden Vorteil bringen soll. Sie beschließt, mit Cas und Rif dem Schwarm eine Falle zu stellen. Denn einfach darauf warten, bis die Krähen dank ihrer übermenschlichen Fähigkeiten die Spur der drei Freunde aufgenommen haben und sie zu töten versuchen, will sie nicht. Und Ice hat noch einen Vorteil, von dem der Fürst der Krähen nichts ahnt: Sie hat das geheime Buch gelesen, das sie ihm gestohlen hat. Sie weiß nun, wie sie die Krähen ihrer Menschengestalt berauben kann und ihnen die Macht der Verwandlung für immer nehmen kann. Doch ahnt sie nicht im Entferntesten, wie grausam der Fürst sein kann und zu was er in der Lage ist, wenn er sich bedroht fühlt.
Nach dem furiosen Auftakt der Miniserie "Krähen" von Guido Neukamm und Marie Sann im März 2009 ist der zweite Band bereits das Finale. Gewohnt schönen Zeichnungen steht eine sehr spannende, auf einen dramatischen Endkampf hinauslaufende Story gegenüber. Bis auf Ice, die eine tragische Vergangenheit und ein schlüssiges Motiv für ihren Kampf gegen den eigenen Schwarm erhält, verbleiben die anderen Charaktere im Ungefähren. Weder der Fürst in seiner Grausamkeit, noch Rif oder Cas werden näher beleuchtet. Auch die neu eingeführten Personen scheinen einzig hinzuzukommen, um als Opfer wieder abzutreten. Schade, denn der Leser hätte gern mehr erfahren über Krähen und Menschen in diesem winzigen Ausschnitt einer fremden Welt.
Ein wenig schwächer als der Auftakt, kann das Ende wieder voll begeistern. Tragisch, düster und melancholisch klingt die Geschichte aus und lässt den Leser ein wenig zaudernd zwischen Faszination und Bewunderung ob dieses deutschen Mangas der Extraklasse und dem Gefühl, das Ganze sei viel zu kurz und zu plötzlich zu Ende gegangen, zurück.
Dem Lektorat muss man leider ankreiden, dass der Text zu Cas und Ice identisch ist, mithin also eine einführende Erläuterung des Hauptcharakters Cassandra fehlt. Auch die Einschätzung "+15" erscheint ein wenig zu hoch, das bisschen schwarz-weiße Blut und die "Unfälle", die im Laufe der Geschichte geschehen, lassen einen "Harry Potter-Fan" nur müde mit den Schultern zucken - und diese Filme sind FSK-12!
Wer ein gutes Manga aus Deutschland lesen will, sollte unbedingt zugreifen - allerdings nach dem Kauf des ersten Bandes, sonst macht die Geschichte keinen Sinn.