Gesamt |
|
Action | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Spannung | |
Strategie | |
Ton | |
Die Dunkle Brut ist besiegt. So dachte man zumindest am Ende des exzellenten Rollenspiels
Dragon Age: Origins, das Ende letzten Jahres die Verkaufscharts stürmte und zeigte, dass Hardcore-Rollenspiele auch anno 2010 noch gut beim Publikum funktionieren. Ein Addon ist da natürlich Pflicht ... und eben dieses steht nun in den Läden: "Dragon Age: Awakenings". Der Name ist Programm - die Dämonen kehren zurück. Diesmal belagern sie eine alte Festung. Die Menschen wiederum sind uneins und zerstritten, ein starker Anführer fehlt. Also muss der Held aus dem Vorgänger wieder ran ... ist ja Ehrensache. Als Grauer Wächter zieht er nun wieder (mit seinen Begleitern) gegen das Übel ins Feld - mit Schwert, Magie und jeder Menge Wut auf den Feind.
Wieder einmal versteht es Produzent Bioware vorzüglich, eine an sich banale, in weiten Teilen gar vorhersehbare Geschichte anhand der Figuren - des Spielerhelden und seiner Begleiter - so packend zu erzählen, dass man vor Freude in den Monitor jauchzen möchte. Zwar fehlen diesmal die alternativen "Origins"-Vorgeschichten, aber erneut werden die Mitglieder der Partie in pointierte Dialoge und emotionale Achterbahnfahrten verwickelt. Diese Konzentration auf Personen fesselte schon im Hauptspiel - das Addon macht es mindestens genauso gut. Auf den Spieler warten um die zwanzig neuen Spielstunden in Ferelden, mit epischen Höhepunkten, einer neu zu erforschenden Hafenstadt, politischen Intrigen zwischen zwei Königreichen, aber auch kleinen und sehr charmant erzählten Quests.
Grafisch hat sich natürlich im Addon nicht viel getan, und auch die Spielmechanik ist mehr oder weniger dieselbe. Drei neue Fähigkeiten können erlernt werden, 56 neue Talente, Zauber und Runen, die wieder einmal die Kämpfe zu taktischen Manövern machen: Pausieren, Figur anwählen und den Gegnern mit einem raffinierten Zauberspruch übel zusetzen, bis das Blut nur so spritzt. Nein, das ist keine Floskel: Auch in "Awakenings" werden wieder Blutfontänen verschüttet und Gesichter in Rot getaucht, wie man es sonst nur aus Shootern kennt. Einen starken Magen braucht man also - wie schon im Hauptspiel. Belohnt wird man dafür mit einem stringent erzählten, aber in seiner Detailfreude und starken Erzählweise einmaligen Rollenspiel, das in diesem Genre neue Maßstäbe für das kommende Jahrzehnt setzt.
Fazit: Rollenspieler kommen an "Dragon Age" einfach nicht vorbei, sofern ihre Rechner bei dieser herrlichen Schlachtplatte mitmachen. Und wer einmal den Weg nach Ferelden wagte, wird auch das Addon "Awakenings" nicht missen wollen. Keine lieblos angeklatschte Geschichte, sondern ein wirklich gelungenes und spannendes Abenteuer, das mit vollem Herzen empfohlen werden kann.