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Sie sind die Herren über den nächtlichen Himmel von Paris; während die Menschen träumen, erwachen sie zum Leben - Gargoyles. Doch während die Gargoyles um die Existenz der Menschen wissen, ist es den Menschen seit jenen dunklen Tagen längst vergangener Zeiten durch den Zauber des Vergessens versagt, die Wesen um sie herum zu erkennen, selbst wenn diese direkt vor ihnen stehen. Damit die Menschen auch wirklich keinen Verdacht schöpfen, gibt es die OGP, die "Oberste Gargoyle Polizei", die dafür sorgt, dass niemand etwas von ihrer Existenz erfährt.
Als Schattenflügler gehört auch Grim zur OGP und hat sein Leben der Einhaltung dieses Gesetzes gewidmet. Als er allerdings eines Nachts seine alte Mentorin Moira dabei beobachtet, wie sie einem Jungen ein geheimnisvolles Pergament überreicht, gerät seine Welt ins Wanken. Als er Moira zur Rede stellen will, wird er nur noch Zeuge ihres endgültigen Versteinerns.
Währenddessen weiht der Junge, sein Name ist Jakob, seine kleine Schwester Mia in sein Geheimnis ein. Mia ist, genau wie er selbst, ein Hartidin, eine Sehende unter den Blinden, und der Zauber des Vergessens hat keine Wirkung auf sie. Kaum mit diesem neuen Wissen vertraut, wird Mia auch schon in den Strudel der Ereignisse gezogen: Unheimliche Kräfte sind hinter dem Pergament her, und Mia findet sich plötzlich ganz allein mit dem Dokument wieder. Ausgerechnet der Gargoyle Grim steht ihr von nun an zur Seite, denn eines ist beiden klar: Sie sind etwas auf der Spur, das ihre beiden Welten aus den Fugen heben kann …
"Das Siegel des Feuers" ist der Debütroman von Gesa Schwartz und Auftakt der Reihe "Grim". Grim ist dabei zugleich der Name der Hauptfigur dieses Romans. Doch Grim ist keine gewöhnliche Figur, Gesa Schwartz hat sich als Protagonisten einen Gargoyl ausgesucht, eine willkommene Abwechslung im Einerlei der Standard-Fantasy-Figuren wie Elfen, Vampire, Werwölfe & Co., auch wenn die Autorin nicht ganz ohne diese Figuren auskommt.
Gesa Schwartz schickt ihren Protagonisten nicht allein in den Ring. Um dem Leser auch die andere Seite dieser Welt aufzuzeigen, ist die zweite Hauptfigur, Mia, ein fast normales Menschenmädchen. Während Grim mit beiden Welten vertraut ist, erfährt der Leser an der Seite von Mia mehr und mehr über die mystische Welt, die Mia bisher verschlossen war. Doch was wären die Helden einer Geschichte ohne berüchtigte Nebenfiguren? Gesa Schwartz schöpft hierbei aus allem, was die Fantasy-Welt zu bieten hat: Feen, Drachen, Vampire, Kobolde, Gnome, fliegende Esel - sie alle sind mit von der Partie. Doch auch hier wird die Liebe der Autorin für das Detail deutlich, denn selbst die Nebencharaktere stecken voller Leben.
Die Handlung entpuppt sich als ein ständiges Rätsel und weiß den Leser von Anfang an zu packen. Trotzdem lässt die Autorin den Leser dabei nicht verhungern - Stück für Stück werden die Figuren ebenso wie die Leser in die Geheimnisse dieser Welt eingeführt. Und damit nicht genug, Gesa Schwartz webt ein Netz von scheinbaren Nichtigkeiten, die den Leser immer wieder überraschen, da sie plötzlich an Bedeutung gewinnen. Schließlich kann man gar nicht mehr erwarten, zu lesen, was Gesa Schwartz als nächstes aus ihrer Feder zaubert.
Ein besonderes I-Tüpfelchen ist noch eine Illustration der Hauptstadt der Gargoyles, die am Anfang und Ende des Buches zu finden ist.
Damit ist "Das Siegel des Feuers" ein wirklich gelungener Auftakt, der den Leser vom Anfang bis zum Ende packt und durch den etwas anderen Plot zu überzeugen weiß.