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"Photoshop Elements" ist ein Bildbearbeitungsprogramm aus dem Hause Adobe, das vor allen Dingen auf Einfachheit beruht und sich deswegen auch an unerfahrene Nutzer richtet. Ebenso eignet es sich jedoch für Profis, wenn sie wissen, wie sie hier das Beste herausholen können. Scott Kelby und Matt Kloskowski erklären in ihrem Buch die wichtigsten Funktionen der neuesten Version "Photoshop Elements 8".
Man kann das Buch an jedem beliebigen Abschnitt aufklappen und genau das eine Thema lesen, das einen interessiert, oder es systematisch von vorne bis hinten durcharbeiten. Der einleitende Bereich beschäftigt sich mit dem organisierten Chaos, sprich: mit dem Verwalten von Fotos im Organizer. Auf den ersten Blick erscheint dieser Teil recht umfangreich geraten, tatsächlich kann man hier aber zahlreiche Tipps und Tricks erfahren, die gerade für das Arbeiten mit einer großen Bibliothek sinnvoll zu lernen sind. Hier seien unter anderem das Taggen oder das Erstellen von Präsentationen genannt. Man erkennt schnell, dass es sich lohnt, seine Fotos gut zu verwalten, um sich später nicht im Datenchaos zu verlieren. Das zweite Kapitel handelt von Camera Raw und dem Entwickeln von Fotos mit diesem noch recht neuen Tool. Dabei werden sowohl die Standards wie der Weißabgleich als auch hilfreiche Tricks erläutert, zum Beispiel die Möglichkeit mehrere Fotos gleichzeitig zu bearbeiten.
Ab Kapitel 3 geht es dann in den direkten Programmbereich von Photoshop Elements 8 über. Als erstes erfährt man Nützliches zur Größenveränderung eines Bildes. Besonders hilfreich ist hier das automatische gerade Ausrichten. Dann geht es über zu der unvermeidlichen Farbkorrektur. Sehr hilfreich ist hier die beiliegende Graukarte, die das Anpassen von Studiofotos enorm erleichtert. Besonders praxisnah ist das fünfte Kapitel, das sich den wichtigsten Problemen mit Digitalbildern widmet. Wie entfernt man ein Bildrauschen? Wie korrigiert man zu helle oder zu dunkle Bildbereiche oder gar beides in einem Bild? Wie entfernt man rote Augen? Eine extreme Erleichterung im Workflow bedeutet auch das Kennen der besten Auswahltechniken, die im sechsten Kapitel vorgestellt werden. Anschließend geht es gezielt um Porträts; besonders gelungen und von bestechender Einfachheit ist hier die Anleitung zum Wegretuschieren von Hautunreinheiten. In Kapitel 8 lernt man, wie man unerwünschte Objekte (zum Beispiel Touristen) aus einem Bild entfernen kann. Danach wird es etwas ausgefallener, wenn einige der beliebtesten Spezialeffekte beschrieben werden. Dazu zählt zum Beispiel die Hervorhebung einiger Objekte durch Farbe, während der Rest eines Bildes schwarzweiß bleibt. Ein eigener Bereich beschäftigt sich nur mit dem Scharfzeichnen und zeigt, warum nicht einfach wahllos ein Filter auf alles angewendet werden sollte.
Die letzten Kapitel befassen sich dann weitergehend mit der Präsentation von Bildern, zum Beispiel, wie man diese gekonnt für einen Kunden aufarbeiten kann oder wie sie durch eine Dreiteilung gut zur Geltung kommen. Anschließend wird noch gezeigt, wie man seinen Drucker perfekt einrichten kann und wie man sein Farbmanagement korrekt einstellt.
Als Extra liegt dem Buch eine DVD bei, auf der sich nicht nur "Photoshop Elements 8" als Testversion (für Mac und PC) befindet, sondern auch alle Beispielbilder, die im Buch verwendet werden, so dass man problemlos alles direkt so ausprobieren kann, was man gelesen hat, was zum ersten Verständnis oft einfacher ist, als eigene Fotos zu benutzen. Des Weiteren gibt es Video-Trainings mit Scott Kelby und ein ergänzendes Kapitel für "Adobe Bridge", was speziell für alle Leser ist, die einen Mac nutzen, in der PC-Version gibt es diesen Teil des Programms nicht.
Die Autoren Scott Kelby und Matt Kloskowski haben nicht unbedingt ein klassisches Verfahren der Wissensvermittlung gewählt. Zwei Dinge weichen hier stark von anderen Sachbüchern ab: zum einen die Auswahl der Themen, denn es wird nicht ein Werkzeug nach dem anderen erklärt. Die Autoren haben sichtlich viel Erfahrung mit Fotobearbeitung und mit Fotografen, deswegen haben sie sich auf das Wesentliche konzentriert, das einen wirklich interessiert, wenn man mit digitalen Fotografien und Photoshop Elements arbeitet. Zum anderen ist es die lockere Art zu schreiben. Die Kapitel-Einleitungen sind extrem humorvoll verfasst und lockern jeden Abschnitt schon beim Einstieg auf. Aber auch in den einzelnen Erklärungen hat man eher das Gefühl sich mit einem guten Kumpel zu unterhalten, als in ein Sachbuch vertieft zu sein. Immer wieder wird man auf persönliche Art angesprochen und man findet hier verdächtig häufig das Wort "cool". Jemandem, der ein klar definiertes, sachliches Buch erwartet, könnte das stellenweise sogar zu viel werden.
Jede Anleitung erfolgt Schritt für Schritt und ist mit jedem einzelnen Klick erklärt. Immer werden sowohl die Tasten für den Mac als auch PC direkt abgebildet, so dass auch Einsteiger sie sofort finden können. Insgesamt kann man das Buch eher Neulingen im Bereich der Fotobearbeitung empfehlen, "alten Hasen" wird zu viel bereits bekannt sein. So müssen sie nicht von neuem gezeigt bekommen, wie man einen Reparaturpinsel benutzt oder wie freigestellt wird. Wer ein grundsätzliches Basiswissen zum Programm hat, welches er vertiefen möchte, kann hier aber auf lockere und ungezwungene Weise noch einiges dazulernen.