Gesamt |
|
Anspruch | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Nachdem der der US-Soldat John Carter schwer verletzt wurde, wird er mit Hilfe modernster Technik auf den Mars transportiert. Alle wichtigen Informationen von ihm sind auf einem 16 GB-Stick gespeichert, wodurch das erst möglich wird. Auf dem Mars findet er sich nackt aber ohne jeden Kratzer wieder. Prompt wird er von seltsam aussehenden Außerirdischen gefangen genommen. Sie legen ihm ein Halsband an, an dem sie ihn anketten und wollen ihn gegen einen der ihren kämpfen lassen, als plötzlich eine Riesenspinne auftaucht. Diese eine kann Carter zwar besiegen, doch es folgen noch weitere. Nun setzen sich die Außerirdischen mit Schusswaffen zur Wehr und auch ihm wird eine Waffe ausgehändigt und er schlägt sich tapfer. Als Belohnung gewährt man ihm Kleidung und eine gute Stellung unter den Tharks, wie sich die Wesen nennen.
Kaum zur Ruhe gekommen, schlittert Carter aber bereits ins nächste Abenteuer, denn als ein Raumschiff über das Gebiet fliegt, wird es von den Tharks attackiert. Er beobachtet, wie eine Frau gerade noch mit einem Gleiter entkommen kann, zwei andere menschliche Flüchtlinge aber von einem Maskierten getötet werden, der den zweiten Gleiter für sich beansprucht. Er erfährt, dass mit dem Angriff auf das Schiff das komplette Weiterbestehen des Planeten in Gefahr gebracht wurde, da an Bord jemand war, der die Maschine bedienen soll, die die Atmosphäre mit Sauerstoff versorgt. Die Tharks wiederum behaupten, das seien nur Lügen. Fakt ist jedoch, dass Carter die Frau erwischen kann, die er auf dem Schiff gesehen hatte, und sie fest von dem überzeugt ist, was sie sagt. Es könnte also für alle brenzlig werden, wenn sie recht behält, denn sie soll zum Anführer der Tharks gebracht werden, der sie foltern und töten will...
Wer nun meint, dass sich diese Zusammenfassung ziemlich oberflächlich und unspektakulär liest, hat leider recht. Doch leider entspricht das genau dem Film. Was "Princess of Mars" bietet ist Trash vom Feinsten, ein B-Movie par excellence. Zwar merkt man, dass die Macher durchaus Spaß an ihrem Werk hatten, aber sie müssen dermaßen wenig Budget gehabt haben, dass alles einfach nur gekünzelt aussieht. Die CGI-Effekte entsprechen höchstens denen eines durchschnittlichen Computerspiels, kann man etwas nicht gut darstellen, zeigt man es eben aus unverhältnismäßig großer Entfernung oder gar nicht. Die Latexmasken der Tharks sind schnell als solche zu erkennen und ähneln irgendwie einer Artischocke. Peinlicher Weise wackeln auch noch ihre Hauer ständig und sehen deswegen nicht wie festes Material aus. Bei einigen Einstellungen, die die reitenden Protagonisten zeigen die sich unterhalten, hat man auf einen Hintergrund einfach komplett verzichtet und dem spacigen Raumgleiter ist schnell auszusehen, dass es sich eigentlich um ein umgebautes Kanu handelt.
Dazu kommen amüsante Logik- und Anschlussfehler. So hat der Käfig, in dem die Prinzessin gefangen gehalten wird, so große Zwischenräume, dass sie problemlos hindurchpassen würde. Am peinlichsten aber ist die Kampfszene zu Anfang des Films, in der Carter gegen die Spinnen antritt. Wie schon erwähnt, trägt er dabei eine schwere Kette um den Hals. Allerdings muss das dem Cutter entgangen sein, denn er hat immer wieder Nahaufnahmen von ihm eingefügt, in denen er eben keine Kette hat. Diesen Anschlussfehler gleich dreimal in Folge zu machen ist schon eine Kunst für sich. Zu alldem kommt außerdem eine schlechte Synchronisation. Einer der schönsten Sätze ist sicherlich einer, der in etwa wie folgt lautet: "Ich weiß schon, er ist euer Obermufti, aber als die Kacke am dampfen war, war er der erste, der sich aus dem Staub gemacht hat." Bei all diesen Fehlern fällt die oberflächliche Handlung, die kaum spannend zu nennen ist, schon gar nicht mehr ins Gewicht.
Bei so viel Trash kann man nicht anders, als immer wieder in regelrechtes Gekicher auszubrechen. Warum also hat der Film zwei Sterne bekommen? Genau deswegen. "Princess of Mars" ist großartiger Trash vom Feinsten. Hier bekommt man das Beste geboten, was die Trash- und B-Movie-Szene sich wünschen kann. Wer Spaß an wirklich peinlichen Filmen hat und an ihrer unfreiwilligen Komik gefallen findet, kann hier ein echtes Juwel entdecken. Und das sollte man doch schon irgendwie würdigen, oder?