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IRA, islamischer Terrorismus, extremistische Rassisten – die Bedrohungen innerhalb Großbritanniens sind vielfältig und erschreckend. Damit befassen muss sich der MI5, der berühmt-berüchtigte britische Inlandsgeheimdienst. Einen Blick in die Welt der Spione im eigenen Land gewährt die BBC Serie "Spooks". In sechs Folgen verfolgt man den Arbeitsalltag von drei jungen Spionen und ihren Vorgesetzten.
Heilige Rache
Eine Bombe in Liverpool tötet eine Ärztin und verletzt ihre kleine Tochter schwer. Ein neues Attentat der IRA? Doch dann erfährt das Team des MI5, dass die radikale amerikanische Abtreibungsgegnerin Mary Kane ins Land gereist ist. Auf einmal bekommt der Fall eine neue, brisante Dimension.
Gefährliche Idee
Der MI5 will den Rassisten Robert Osbourne beobachten. Doch schon der Versuch, sein Haus zu verwanzen, scheitert kläglich. So beschließt man, ein Team auf die Ehefrau von Osbourne anzusetzen. Doch da der Zoll zur Zeit Probleme wegen vermehrter illegaler Einwanderung hat, wird Zoe abgezogen und Tom braucht eine neue Mitarbeiterin für den Einsatz.
Späte Rache
Es sollte ein kurzer Routineeinsatz sein: Zoe soll die türkische Botschaft ihrer jährlichen MI5 Überprüfung unterziehen. Doch mitten in ihrem Einsatz platzt eine Gruppe bewaffneter kurdischer Rebellen und nimmt die Gesellschaft in der Botschaft als Geiseln. Gleichzeitig wird Tessa auf einige Ungereimtheiten aufmerksam – und ein Teil ihrer Vergangenheit droht sie einzuholen.
Verzweiflungstat
Der Besuch von US-Präsident Bush steht bevor. Danny und Zoe sollen die vorab laufenden Unruhen observieren. Dabei stoßen sie zufällig auf Peter Salter, eine Legende in den eigenen Reihen und der Mann, der Tom angeworben hat. Doch Harry Pearce zwingt seine Agenten, den Namen von Salter aus dem Bericht zu tilgen – denn der wurde vom MI5 in die linke Szene eingeschleust. Trotzdem bleibt bei Danny und Zoe ein ungutes Gefühl...
Die Memoiren
Hampton Wilder, ehemaliger Abgeordneter und wegen Waffenhandel verurteilt, kommt aus dem Gefängnis und bittet um eine Audienz beim MI5. Er hat Harry und Tessa einige brenzlige Informationen zu unterbreiten: Im Gefängnis schrieb er seine Memoiren, in denen er mit seinen ehemaligen Kollegen abrechnet. Besonders hart trifft es einen guten Freund des Premiermisters. Nun müssen Tom, Zoe und Danny alles daran setzen, das Manuskript zu finden, bevor es in die falschen Hände gerät.
Dreht Harry durch?
Tom wird von einem irischen Terroristen kontaktiert. Eine Terrororganisation plant einen Anschlag auf ein britisches Kraftwerk. Man könnte Tom die Informationen dazu liefern, aber zu einem hohen Preis: Die Überwachung der Terrorzelle muss ausgesetzt werden. Harry ist strikt dagegen, aber Tom fragt sich, ob ein Anschlag auf ein Atomkraftwerk nicht schlimmere Folgen hätte.
Die britische Serie "Spooks" wird gerne mit "24" aus den USA verglichen. Sicher ein Vergleich, der sich in einigen Punkten anbietet. So geht es bei beiden Serien um Agenten, die Terroranschläge im eigenen Land verhindern müssen. Auch können beide Serien mit gebrochenen Helden und einem besonderen Look aufwarten. Da hören aber auch schon die Gemeinsamkeiten auf. Auch wenn "Spooks" mit Tom einen Hauptdarsteller hat, ist es doch eine Serie um ein Agententeam im MI5. So bekommt besonders Zoe in der dritten Folge mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Aber auch Tessa, eine eindeutige Nebenfigur, hat einige interessante Auftritte in den einzelnen Folgen.
Diese sind schnell geschnitten, ohne allzu hektisch zu sein – trotz Splitscreen. Der Stil ist kühl und manchmal etwas distanziert, Wärme kommt praktisch nie auf. All dies passt zum beschriebene Alltag der Hauptfiguren, die in einer ständigen Mischung aus Alltag, Lüge und extremen Stress leben.
Humor kommt in der Serie wenig zum Tragen, meist kann man dies in Form von dem von Hugh Laurie brillant verkörperten MI6 Agenten genießen, der hochnäsig auf den Kollegen vom MI5 herab sieht.
Ein Problem der Serie ist sicher, dass die deutschen Folgen gekürzt sind, im Schnitt wohl um zehn Minuten. So kommt es, dass man die einzelnen Figuren nicht wirklich fassen kann. Als Beispiel seien hier Zoe und Toms Freundin Ellis genannt. Während Zoe zwar eindeutig ein gebrochener, wenn nicht gar kaputter, Charakter ist, erfährt man hier nicht wirklich, weswegen. Ellis dagegen wirkt einfach nur wie eine furchtbare Zicke und die reinste Belastung im Alltag. Warum Tom sie liebt und so um seine Beziehung kämpft, ist unklar.
Auch hat man häufig bei den Auflösungen das Gefühl, dass entweder stark gekürzt wurde oder "Spooks" hier völlig anitklimatisch erzählt, was besonders in der vierten Folge zum Tragen kommt und hier geradezu verärgert.
Dabei ist "Spooks" alles andere als beschönigend. Leute werden verprügelt, gequält, umgebracht – auch Sympathieträger. In diesen Punkten ist die Serie wirklich hart und verträgt die FSK-16-Freigabe durchaus.
Das Bild der DVD ist guter Fernsehstandard, der Ton mit Dolby Ditigal 2.0 ordentlich, wenn auch nicht berauschend. Auf den beiden DVDs liegen die englische und deutsche Tonspur vor, dafür gibt es keine Untertitel.
Als kleine Wiedergutmachung verfügt die erste Staffel allerdings über Bonusfeatures. Dabei sind Interviews mit der Crew, die etwas über den Entstehungsprozess der Serie verraten und warum es unter anderem keine Credits zu sehen gibt. Bei den Deleted Scenes kann man eine Ahnung davon bekommen, dass man doch einiges an Charakterisierung durch die Kürzungen verpasst hat. Diese Teile liegen nur in der englischen Fassung mit deutschen Untertiteln vor.
Trotz kleiner Schwächen ist "Spooks" eine unterhaltsame und äußerst spannende britische Agentenserie.