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Die Lage im interstellaren Commonwealth spitzt sich dramatisch zu. Nach der explosionsartigen Ausdehnung der Leere macht sich eine Streitmacht der Ocisen auf den Weg, die Raumschiffe der Pilger zu zerstören, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Bei dem Versuch die Gegner aufzuhalten, stellen Navy-Schiffe fest, dass ihr Feind nicht allein gekommen ist. Eine todbringende Rasse hat den Weg zurück auf die galaktische Bühne gefunden.
Justine Burnelli, die ANA verlassen und die Expansion der Leere aus der Nähe beobachtet hat, beschließt abseits aller Politik etwas zu unternehmen. Sie fliegt die Barriere zur Dunkelheit an. Der zweite Träumer, sich mittlerweile seiner Fähigkeiten bewusst, nimmt Verbindung zu den dortigen Skylords auf und der Einflug in das fremde Reich wird ihr gestattet. Justine dringt in die Schwärze ein und unternimmt einen verzweifelten Versuch, das Universum zu schützen.
Unterdessen kreuzen sich die Wege von Paula Myo und Cat, Marius und dem Delivery Man und Troblum. Die politischen Intrigen zwischen den Fraktionen der vergeistigten Erdbevölkerung ANA nehmen zu und Paula findet heraus, dass die Gefahr nicht nur von Living Dream ausgeht. Es gibt Feinde in den eigenen Reihen. Und diese haben einen Plan ersonnen, der kaum noch aufzuhalten ist.
Innerhalb der Leere entwickelt sich die Macht Edeards unaufhörlich weiter. Gemeinsam mit seinen Konstablern manifestiert er die Sicherheit in Makathran und schafft es nach und nach, gegen jeden Widerstand aus der Politik seine Feinde auszuschalten. Auf dem Höhepunkt seines Glücks läuft er jedoch in eine Falle und begreift zu spät, dass auch seine Macht ihre Grenzen hat. Eine Erkenntnis, die viele Leben kosten könnte.
Nicht weniger als das gesamte Universum steht in diesem dritten Teil der "Das Dunkle Universum"-Trilogie auf dem Spiel und der Autor versteht es, die Gefahr realistisch zu schildern. "Im Sog der Zeit" schließt direkt an die dramatischen Geschehnisse aus dem zweiten Teil des Zyklus an, der vor der Lektüre dieses Bandes unbedingt gelesen werden sollte. Über Inigos Träume, die rückblickend geschildert werden, kann der Leser weiterhin an den Ereignissen in Makathran teilnehmen und Edeards Leben und Entwicklung verfolgen. Die Macht des "Waterwalkers" wächst unaufhörlich und sein Charakter wandelt sich nach und nach innerhalb der Mauern der Stadt. Natürlich verliert er niemals seinen Glauben an das Gesetz und erhält sich seine Integrität. Immer wieder wird Edeards Leben von Rückschlägen, Todesfällen und Stolpersteinen aus der Bahn geworfen. Jedes Hindernis ist jedoch nur ein Auslöser dafür, seine Kräfte weiter wachsen zu lassen. Es macht Spaß diese Reifung zu verfolgen und dabei immer mehr Geheimnisse der Stadt zu erkunden.
Außerhalb der Leere wird die Geschichte durch eine schnelle Entwicklung und überraschende Wendungen dominiert. Die Charaktere sind gut aufgebaut und zu einem großen Teil aus dem "Commonwealth"-Zyklus bereits bekannt. Wer diesen nicht kennt, wird bei vielen Verweisen Verständnisschwierigkeiten haben und einige Szenen aus dem Buch sind ohne dieses Vorwissen kaum verständlich. Antagonisten und Protagonisten überbieten sich darin, die Schritte ihres jeweiligen Gegners vorauszuahnen und diese zu durchkreuzen. Der Masterplan der "Accelerators" wird dem Leser jedoch erst recht spät langsam klar. Ein deutliches Manko ist natürlich die überragende Technik des "Commonwealth" in dieser Hinsicht. Denn was den Charakteren auch immer zustoßen mag, Angst um ihr Überleben kommt beim Lesen nicht auf. Ein "Relifen" ist immerhin zu jedem Zeitpunkt möglich.
Sehr positiv ist zu erwähnen, dass der Verlag das englische Original nicht in zwei Teile gesplittet hat. Der Leser erhält mit "Im Sog der Zeit" den kompletten Originalroman in übersetzter Form.
Fazit:
Eine schnelle Handlung, überraschende Wendungen und ein spannendes Finale. Peter F. Hamilton hat einmal mehr gezeigt, warum er als Erneuerer der Space Opera angesehen wird. Ein ausgezeichneter Band, der Lust auf den letzten Band der Saga um das "Commonwealth" und den "Waterwalker" macht.