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Tüftler ist von ganzem Herzen Maler. Der perfekte Baum soll es werden, der Tüftlers Kunstwerk schmückt, bevor er auf die große Reise geht. Liebevoll malt er jedes einzelne Blatt - jedes soll anders sein und doch sollen sich alle ähneln. Über die Malerei vergisst und vernachlässigt er seine Pflichten. Nur schwer kann er sich aufraffen, auch andere Arbeiten rund um sein Häuschen und Leben zu erledigen. Sein Nachbar Paris und dessen Frau müssen sich daher ständig den mit Unkraut verwilderten Garten ansehen, was denen nicht sehr gefällt.
Schließlich wird Paris' Frau sehr krank und er bittet Tüftler um Hilfe. Tüftler ist hilfsbereit und ruft den Arzt. Auch fährt er zum Dachdecker und bittet für Paris um Hilfe, da dessen Dach bei einem Sturm übel mitgenommen wurde. Als er aber sein Holz und seine Leinwand hergeben soll, um Paris' Dach zu reparieren stellt er sich quer. Er kann doch nicht sein geliebtes Bild zum Flicken eines Daches hergeben! Schließlich wird Tüftler abgeholt - seine Reise geht los - und sein Bild wurde nicht fertig. Da er selbst auch sehr krank geworden ist, wird er zunächst in ein Krankenhaus gebracht, fühlt sich dort aber eher wie in einem Gefängnis. Warum nur muss er den ganzen Tag Arbeiten verrichten? Sollte die Reise nicht eigentlich eine angenehme Unternehmung sein? Vermisst er zunächst noch seine Malerei, verblasst die Erinnerung daran Tag für Tag mehr. Tüftler hat sich mit seinem Schicksal abgefunden. Doch eines Tages erhält er eine Chance und findet sich in einem wunderbaren Garten wieder. In einem Garten, in dem sein Baum steht - der von ihm gemalte Baum in all seiner Vielfalt und Schönheit ...
Auf der Rückseite des Hörbuchs steht "Ein Plädoyer an die Freundschaft" - genau dies beschreibt den Inhalt der Geschichte um Tüftler und Paris sehr treffend. Kann Paris anfangs doch gar nicht verstehen, warum Tüftler sich nur dem nutzlosen Malen widmet, ändern sich seine Ansichten doch zum Ende der Geschichte hin.
Tüftlers "Reise" führt ihn in ein, sich für ihn wie ein Gefängnis anfühlendes, Krankenhaus und schließlich in einen wundervollen Garten, in dem er auch seinen Freund und Nachbarn Paris wieder trifft. Das Gefängnis mag in dieser Erzählung für die Hölle, der Garten für das Paradies stehen. Im Rückblick ergeben sich daher nach dem Hören des Hörbuches noch einige neue Facetten, die man beim ersten Anhören nicht unbedingt sofort bemerkt. Weiß man doch erst nichts über die Beweggründe für die große Reise, die Tüftler antreten will.
Bei "Elbenwald: Blatt von Tüftler" handelt es sich um eine ungekürzte Lesung, die Vorlage, übersetzt von Margaret Carroux, lässt sich im Band "Fabelhafte Geschichten", erschienen im Verlag
Klett-Cotta, finden. Leider ist der Titel der CD sehr irreführend, schlussendlich hat die Geschichte um Tüftler und Paris absolut nichts mit Elben oder einem Elbenwald zu tun. Diese Titelvergabe lässt aber vermuten, dass es sich um eine Erzählung handelt, die in der Welt von Mittelerde angesiedelt ist - leider ist dies aber nicht der Fall. Auch ist das Hörbuch nicht gerade opulent ausgestattet. Ein einmal aufklappbares Booklet enthält biographische Informationen über den Autor und Sprecher und eine Übersicht weiterer Tolkien-Hörbücher aus dem Hause
der Hörverlag. Die Leistung des Sprechers Gert Heidenreich ist gewohnt sehr gut, auch die Covergestaltung ist sehr ansprechend. Bleibt der schale Geschmack, da man 53 Minuten lang vergebens auf die Elben gewartet hat.