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"Zimmer frei - 80 Pfund pro Woche - Schönes Zimmer in nettem Einfamilienhaus, Verpflegung und Wäschewaschen inbegriffen, an ruhigen, ordentlichen und sauberen Studenten zu vermieten. P.S: Der Interessent muss Kinder, Katzen und … Drachen mögen."
Perfekt, denkt sich David - doch als er sich das Zimmer im chaotischen Künstlerhaushalt der Familie Pennykettle ansieht, merkt er schnell, was es vor allen mit den Drachen auf sich hat. Überall in der Wohnung sind getöpferte Drachen verteilt und sowohl Liz Pennykettle als auch ihre Tochter Lucy haben einen ganz eigenwilligen Umgang mit diesen Figuren. Trotzdem lässt sich David darauf ein und er bekommt auch gleich ein Willkommensgeschenk - seinen ganz eigenen Tondrachen Gadzooks, der, mit einem Bleistift und Block bewaffnet, von nun an seine Fensterbank ziert.
Doch Drachen sind nicht das Einzige, was den Haushalt in Atem hält: Seit Nachbar Mr Bacon die Eiche gefällt hat, gilt Lucys ganze Sorge einem verletzten grauen Eichhörnchen, das sie Conker getauft hat.
Um Ruhe vor Lucy zu haben, verspricht David Lucy zu helfen - zumal auch Mr Bacon ein Auge auf Conker geworfen hat, doch im Gegensatz zur Familie Pennykettle ist Mr Bachon kein Tierfreund und ausgerechnet Gadzook wird dabei Davids Verbündeter - eins ist klar, diese Drachen haben ein Geheimnis, was es zusätzlich gilt zu lösen.
"Feuerträne" ist der Auftaktroman für die Reihe " Fire Within " von Chris D'Lacey. Wie Cover und auch Titel vermuten lassen, sind Drachen die heimlichen Helden dieser Reihe. Doch statt riesig und furchteinflößend kommen sie hier in putziger Tonfigurengestalt daher, die jeden Betrachter zu verzaubern wissen.
Erst mal sind die Drachen allerdings zweitrangig, auch wenn ihr Geheimnis ständig in der Luft dieses Buches hängt, denn die Eichhörnchen sind die wahren Hauptfiguren in "Feuerträne". Ziemlich unerwartet für den Leser, wartet er doch ständig auf die Auflösung des Drachengeheimnisses und muss sich nun ständig mit der Eichhörnchen-Rettungsaktion herumschlagen, ohne dass Chris D'Lacey dem Leser eine Chance gibt das Drachengeheimnis auch nur kurz zu vergessen. Damit bekommt die ganze Geschichte doch einen deutlichen Dämpfer, möchte man sich doch eigentlich einem ganz anderen Thema widmen und bekommt die Eichhörnchenstory - auch wenn sie an sich eigentlich durchaus sehr gelungen ist, fast aufgezwungen, wodurch das Gesamtbild leider etwas gestört wird, denn Chris D'Lacey hätte oft genug in seiner Handlung die Gelegenheit gehabt durch echte Höhepunkte, die Drachen betreffend, die Handlung zu retten.
Doch trotz dieses Faux-Pas hat das Buch auch vieles zu bieten - seine Charaktere könnten detailfreudiger nicht sein und sie alle haben ihren eigenen Charme, der weder vor Mensch noch vor Tier Halt macht. Auch sind die eigentlichen Ideen hinter allem nicht schlecht, die Eichhörnchenstory ist gerade dazu gemacht den Leser emotional zu fesseln und mit den armen Tierchen und ihren Rettern mitzufiebern; auch die putzigen Tondrachen machen in idealer Weise den Leser fast verrückt, weil er ebenso wenig wie die Figur David hinter ihr Geheimnis kommt. Nur die Kombination zerstört eben das Flair, das eigentlich von beidem ausgehen würde.
Damit ist "Feuerträne" sicherlich nicht der perfekte Start in eine neue Reihe, aber er hat doch viel Herz zu bieten und man kann nur hoffen, dass Chris D'Lacey noch etwas aus der Story macht, das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.