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 Totenkuss


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Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Schwarzwald – eine atemberaubende, aber auch sehr raue Gegend. Und wie dieser Krimi zeigt, keineswegs nur eine Landschaft im Südwesten Deutschlands, die durch ihre idyllische Kulisse geprägt ist. Nein, auch hier oder vielleicht auch gerade hier, gibt es Geheimnisse, die weit in die Vergangenheit hinein ragen und über die insbesondere Fremden gegenüber nicht geredet wird.

Als Olaf Hahnke, ein verurteilter Serienmörder, aus der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim ausbricht, traut der rote Karle, der mit seinen 86 Jahren im hintersten Schwarzwald wohnt, seinen Augen und Ohren nicht mehr. Er weiß, dass eine turbulente Zeit bevorsteht. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis ein Skandal ausbricht, der weit über die Grenzen Deutschlands bis in die Toskana und an den Gardasee reicht.

Im Zusammenhang mit der Suche nach dem entflohenen Schwerverbrecher rollt Krininalhauptkommissar Timo Fehrle auch noch den bisher ungeklärten Mord an seiner Jugendliebe Petra neu auf. Er hofft, diesen jetzt endlich lösen zu können, gerät dabei aber auch selbst in Verdacht, an dieser Tat zumindest beteiligt gewesen zu sein.

Einzig Rosa, die Schwester des roten Karle, erhebt für sich den Anspruch voll durchzublicken. Schließlich stammt sie aus einer Totengräberfamilie und verfügt über Erfahrungen in der Rechtsmedizin. Sie allein weiß: schuld ist der Totenkuss, ein Aberglaube, der früher ganze Dörfer das Fürchten gelehrt und Leute in den Wahnsinn getrieben hat.

Leider erfährt man von dem Totenkuss erst in der zweiten Hälfte des Buches und erst im letzten Drittel wird überhaupt erklärt, was es ist und warum dieser für die Menschen so schrecklich war.

Im Buch wird vielfach ein Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart vorgenommen, dem man als Leser nicht immer folgen kann. Auch ist es manchmal schwierig zu unterscheiden, was die tatsächliche Handlung des Buches ist und was sich nur im Kopf eines Beteiligten abspielt. Bedingt durch diese Ungewissheit baut sich auch keine richtige Spannung im Buch auf. Es dauert oftmals einfach zu lang, bis man eine Zuordnung der Geschichte zu Gegenwart oder Vergangenheit, zu Handlung oder Gedankenspielen vornehmen kann.

Vor die einzelnen Kapitel des Buches wurden Zitate beziehungsweise Kurzgeschichten gestellt. Der Zusammenhang mit dem jeweiligen Kapitel ist nicht immer verständlich. Diese Geschichten verwirren oftmals den Leser noch mehr. Dies gilt auch für das Ende des Buches. Wer auf ein klassisches Ende eines Krimis mit Aufklärung der Straftaten und dem Sieg des Guten über das Böse wartet, wartet vergeblich. Dieser Schluss stellt vielmehr den Höhepunkt des Verwirrspiels dar.

Positiv hervorzuheben ist die Darstellung der Charaktere in diesem Krimi beispielsweise ein 86-jähriger, der seit dem zweiten Weltkrieg traumatisiert ist oder ein Kriminalhauptkommissar, der weder mit sich noch mit seinen Mitmenschen wirklich klar kommt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses Buch die Erwartungen nicht erfüllt, sondern an vielen Stellen verwirrend ist oder durch zu lange Ausführungen eher langweilig wirkt.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 8. Februar 2010 | ISBN: 978-3839210598 | Preis: 9,90 Euro | 279 Seiten | Sprache: deutsch

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