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 Detektiv Conan: Detektiv Conan Band 19


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die legendäre Serie "Detektiv Samonji" von Nintaro Shinmei wird fortgesetzt. Conan ist begeistert, ist er doch ein großer Fan dieser Fernsehsendung. Als wenig später die Tochter des Autors vor der Tür der Detektei Mori steht, sind Ran, Conan und Kogoro sehr erstaunt. Kaori Shinmei behauptet, dass ihr Vater und ihre Mutter seit zwei Monaten verschwunden sind. Doch woher stammen dann die neuen Manuskripte? Shinmei erklärt, dass die Texte wöchentlich per Fax in der Redaktion der Fernsehsendung eintreffen,. Der Absender ist nicht zu ermitteln und Polizei und Redaktion gehen davon aus, dass alles in Ordnung ist. Nur Kaori glaubt an ein Verbrechen, denn ihre Eltern hätten niemals zwei Monate nichts von sich hören lassen. Conan liest sich die Texte sehr genau durch und hat einen Verdacht. Doch die Zeit drängt!

Heiji, der Rivale Shinichis um den Titel des "Meisterdetektivs Japans", hat Ran, Kogoro und Conan nach Osaka eingeladen. Er behauptet, nur touristische Gründe für die Einladung gehabt zu haben. Conan bezweifelt das. Da Heijis Vater Polizeichef von Osaka ist, fahren sie in einem Polizeiwagen durch die Stadt. Plötzlich fällt vom Dach eines Hochhauses ein Mann auf die Motorhaube des Autos, mit dem die Gäste unterwegs sind. Er hat ein Messer bis zum Heft ins Herz gestoßen bekommen. Und wie Heiji zugibt, scheint es die Tat eines Serienmörders zu sein, der schon zwei weitere Menschen auf diese Art ermordet hat. Conan steckt mit einem Mal mitten in einem gefährlichen Mordfall.

Der neunzehnte Band der "Detektiv Conan Serie" handelt von zwei äußerst komplexen Kriminalfällen. Diese Fälle sind von völlig entgegengesetzter Qualität. Sind logischer Aufbau und vor allem Motiv des ersten Falles hanebüchener Unsinn, muss Fall Zwei ausführlicher betrachtet werden. Er ist in allen Belangen einer der besten Kriminalfälle der gesamten Serie und exemplarisch für den Erfolg der Manga-Serie zu erläutern.
Bereits die ersten beiden Doppelseiten dieses Kriminalfalles sind einmalig. Die Unterhaltung zweier schwarz gekleideter Männer, die zu diesem Zeitpunkt dem Leser nicht bekannt sind, ist zeichentechnisch grandios. Der schwarze Rahmen, die harten, kompromisslosen Gesichtszüge, das minimalistische Inventar und die düstere Stimmung, die der Text erzeugt, jagen einem Schauer über den Rücken.
Diese Einleitung prägt sich tief ins Gedächtnis des Lesers ein und begleitet ihn über den gesamten Fall. Der ist einer der längsten und kompliziertesten der Serie. Der Serienmörder erweist sich als raffiniert und sein Motiv liegt völlig im Dunkeln.
Erst die Auflösung, dramatisch in Szene gesetzt, wirft den Blick zwanzig Jahre zurück in die Vergangenheit. Dort liegen die Ursachen und das Motiv der Morde. Der Täter, obschon mehrfacher Mörder, zeigt wahrhaft ehrenhaftes Verhalten bei der Rettung eines Menschenlebens. Er bereut seine Taten nicht, handelt aber im Sinne des Autors als verantwortlicher Mensch. Indem er Rache übt, dient er einer höheren Gerechtigkeit.
So sehr diese Moral der Selbstjustiz auch zu kritisieren ist, so charakterstark erweisen sich die danach Handelnden. Die Opfer hingegen werden zu den wahrhaft Schuldigen, nicht nur der damaligen Tat, sondern auch der Schuld an der Störung der höheren Ordnung, der Beachtung der Menschlichkeit. Paradoxerweise handelt der Mörder gemäß dieser Moral.
Aoyama legt in diesem Fall sein Menschenbild dar und lässt den Täter mahnend an seine Mitmenschen den Appell richten, moralisch zu handeln, um solche Taten zu verhindern.

Fazit: Kaufen Sie sich diesen Band. Er macht Sie mit allen Besonderheiten dieser Krimiserie vertraut. Das Absurde steht neben dem Tragischen. Das Alberne steht gleichberechtigt neben dem Moralischen. Spannend erzählt Aoyama zwei Geschichten, höchst vergnüglich die eine, auch wenn sie zutiefst unlogisch ist, höchst dramatisch die andere.
Eine bessere Mixtur bietet kein anderer Band der Manga-Reihe. Die Konzentration auf diese zwei extremen Pole menschlicher Abgründe ist hochinteressant. Zeichentechnisch brillant und dramaturgisch perfekt inszeniert sind beide Fälle.



Stefan Erlemann



Taschenbuch | Erschienen: 01. November 2003 | ISBN: 3898854000 | Preis: 5 Euro | 176 Seiten

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