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Rohkostnahrung ist für Victoria Boutenko eine Voraussetzung für eine gute Gesundheit, heilte sie doch damit ihre Familie und sich selbst von schweren Krankheiten. Dabei litt ihr Mann an progressiver Schilddrüsenüberfunktion und rheumatoider Arthritis, ihr Sohn hatte Diabetes, die Tochter Asthma und Allergien und sie selbst Herzrhythmusstörungen.
Auf Rohkost umzusteigen, ist nicht leicht. Alte Gewohnheiten im Essverhalten abzulegen, dürfte jedem schwer fallen. Tierische Produkte und Gekochtes sind ja tabu. Nur reine, natürliche Pflanzenkost, also Obst, Gemüse, Grünkost, Nüsse und Samen, ist erlaubt. Doch wenn man krank ist, das weiß die Autorin, ist man bereit, neue Wege zu gehen.
Mit ihrem Buch verteidigt sie diese Ernährungsweise und streicht die Vorteile heraus. Akribisch hat sie nachgeforscht und viel gelesen. Die Ergebnisse ihrer Forschungen belegt sie mit Quellenangaben. Sie zeigt auf, welche Nachteile gekochte Speisen haben, spricht gar von einer Abhängigkeit zu diesen. Deshalb hält sie es auch für so schwierig auf vegane Rohkosternährung umzusteigen.
Im Buch geht es um ihre gemachten Erfahrungen. Diese gibt sie an den Leser weiter, der seine Ernährung ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen umstellen möchte. Sie führt auf, welchen Krankheiten ein erhöhter Obst- und Gemüseverzehr entgegenwirken kann und schildert dabei die Veränderungen im Gesundheitszustand ihrer Familie und sich selbst. Es ist unglaublich, zu lesen, wie überaus positiv sich alles entwickelt hat. Die Familie verzichtet sogar auf eine Krankenversicherung.
Mittlerweile vermittelt die Autorin die empfehlenswerte Ernährung auch anderen. Sie gibt Kurse und schreibt Bücher. Sie hat ein Programm entwickelt, das die Umstellung leichter macht. Zwölf Schritte sind es, die den Erfolg sicher stellen sollen. So muss man sich erst einmal bewusst werden, dass es die bisherige Ernährung ist, die zu gesundheitlichen Problemen führt. Und auch wer bereit ist zur Umstellung, wird in der Übergangsphase mit Schwierigkeiten konfrontiert. Dann ist es hilfreich zu wissen, wie man sich helfen kann, um durchzuhalten. Im Grunde ist es nicht nur das Essverhalten, das geändert werden muss - der gesamte Lebensstil kommt auf den Prüfstand. Die Autorin spricht auch über das Bewegungsverhalten, den Schlaf und den Umgang mit Stress.
Auch Rezepte für die Übergangsphase findet man im Buch, darunter "Lebendige Pizza", Nuss- oder Samenkäse und "Falscher Schokoladenkuchen", die das Verlangen stillen sollen. Natürlich werden hier nur erlaubte Zutaten verwendet.
"Die Vitalrohvolution" ist ein sehr persönliches Buch. Die Autorin schildert ihre Erfahrungen sehr ausführlich. Man kann ihre Beweggründe, die Ernährung der Familie umzustellen, gut nachvollziehen. Wer ebenfalls so etwas vorhat, kann von den vielen Ratschlägen im Buch profitieren. Kritische Leser werden viele ihrer aufgestellten Thesen zum Gesundheitswert einer veganen Rohkosternährung sicher hinterfragen, denn es sind die Vorteile, die herausgestrichen werden, während Nachteile scheinbar nicht zu existieren scheinen.
Leider geht die Autorin nicht auf Probleme mit Nahrungsunverträglichkeiten, Verdauungsstörungen und Allergien ein. Die im Buch geschilderten Heilungen, man muss schon von Wunderheilungen sprechen, sind sicher mit Skepsis zu sehen. Vieles lässt sich heilen, so die Autorin, auch Darmkrebs, Diabetes und Asthma. Dennoch ist es natürlich immer sinnvoll, über die eigenen Ernährung und den Lebensstil nachzudenken. Es steht fest, dass hier vieles unter der Bevölkerung falsch läuft. Es gibt eine Vielzahl ernährungsbedingter Krankheiten; viele Menschen haben ihr Ernährungsverhalten nicht im Griff und leiden an Übergewicht.
Die Autorin streicht die Vorzüge ihrer Ernährungsweise immer wieder heraus: Sie führt zum Wohlfühlgewicht, gibt Energie und verbessert den Stoffwechsel. Wer will das nicht? Es spricht also aus der Sicht der Autorin nichts dagegen, sich ausschließlich von Rohkost zu ernähren. Schon nach 14 Tagen werden erste Verbesserungen im Körpergefühl sichtbar.
Gezeigt wird im Buch, wie die Mahlzeiten fortan aussehen könnten. Neben frischem Obst und Gemüse kommt auch mit einem leistungsstarken Pürierer Verarbeitetes auf den Tisch, weil der Körper dies besser verarbeiten kann und ganz andere Mengen bewältigt werden können.
Man bekommt also mit dem Buch vielfältige Anregungen, wie man sich ernähren kann.
Den Seitentexten kann man gut folgen. Von der Aufmachung her scheint das Buch aber ein wenig blass, kommt es doch ganz ohne Illustrationen aus. Gerade zu den Rezepten wären einige Bilder schön gewesen, damit man sich vorstellen kann, wie die Gerichte in zubereiteter Form aussehen.
Fazit: Für an veganer Rohkosternährung Interessierte ist das Buch sicher sehr inspirierend. Man erfährt Grundlegendes und kann von den gemachten Erfahrungen der Autorin möglicherweise profitieren.