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Kommissar Wondrak ist der Kommissar mit der höchsten Aufklärungsquote der Republik. Und sein Chef Norbert Stürmer möchte auch, dass dies in den kommenden Jahren so bleibt. Wen wundert es also, dass Stürmer gar nicht begeistert ist, dass Wondrak eine Vermisstenanzeige gleich zu einer Mordsache erklärt. Und als dann noch zwei Armbanduhren, die zur gleichen Zeit stehen bleiben, Wondraks Misstrauen erregen, sieht Stürmer seine makellose Bilanz davon schwimmen.
Wondrak hat es hier gleich mit zwei Fällen zu tun. Eine Kurierfahrerin, die nebenbei noch eine Sex-Hotline betreibt, ist spurlos verschwunden. Entführt, ermordet, untergetaucht? Wondrak weiß, dass ihm statistisch gesehen nur 48 Stunden bleiben, wenn die Frau tatsächlich entführt wurde und er sie lebend wieder finden will.
Aber auf diesen Fall kann er sich gar nicht vollständig konzentrieren. Sterben doch in einer Werbeagentur am Starnberger See innerhalb kürzester Zeit mehrere Mitarbeiter. Als Todesursache wird in allen Fällen Schlaganfall angegeben. Aber sind das nicht zu viele für einen natürlichen Tod?
Ono Mothwurf hat mit Kommissar Wondrak eine Figur geschaffen, die äußerst sympathisch erscheint. Mitte vierzig, Single und mit viel Humor ausgestattet, bekennt er sich zu zwei großen Leidenschaften. Die eine ist seine Katze Charlotte, der er bedingungslos gehorcht und die andere ist das Kaffeetrinken. Seine großen Verhörerfolge begründet er einzig damit, dass er den Verdächtigen einen guten Kaffee spendiert und dadurch ein so großes Vertrauen schafft, dass er alles Notwendige erfährt.
Die einzelnen Charaktere wirken trotz oder gerade wegen ihrer Macken sehr authentisch. Während die einen äußerst sympathisch rüberkommen, sind die anderen als wirkliche Ekel dargestellt. Insbesondere der Olanger alias Arnold O. Langer, der Art Director der Werbeagentur, wirkt so verabscheuenswürdig, dass niemand mehr freiwillig den Kontakt zu ihm aufrecht halten möchte.
Unterhaltungen werden oftmals nicht auf hochdeutsch sondern in verschiedenen Dialekten geführt. Wondrak, der halb Österreicher und halb Norweger ist, spricht dabei nicht immer nur im bayrischen Dialekt sondern lässt auch immer wieder seine österreichische Herkunft erkennen.
Insgesamt ein spannender Krimi, der aber gleichzeitig auch sehr unterhaltsam ist. Ein Buch, dass hoffen lässt, bald wieder mit Kommissar Wondrak und seiner Katze Charlotte ermitteln zu dürfen. Werbevoodoo, ein unbedingtes Muss für alle Krimifreunde. Und dieses Buch darf in keinem Urlaubskoffer fehlen.