Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Justus erhält einen Anruf von Daren Duff, einem Jungen, der derzeit bei seinem Verwandten in einem kleinen Bergdorf lebt. Aufgeregt bittet Daren die drei Fragezeichen um Hilfe, denn irgendwas stimmt in dem abgelegenen Dorf nicht. Nachts beginnt der angrenzende See unheimlich zu glühen und zu leuchten. Das Interesse der drei Detektive aus Rocky Beach ist geweckt und so übernehmen sie auch diesen Fall und stoßen bei ihren Ermittlungen auf brisante Informationen rund um das Dorf und dessen Bewohner. Eine alte Geschichte lässt die Bewohner nicht ruhen und Justus, Peter und Bob wühlen in einem Wespennest ...
"Die drei Fragezeichen und das versunkene Dorf" ist die 136. Folge der Serie und bietet bei einer Spielzeit von knapp siebzig Minuten eine ordentliche Unterhaltung, auch wenn die Umsetzung der Buchvorlage wieder einmal gute Aspekte gekonnt ignoriert.
Die Folge basiert auf der
Vorlage von André Marx und bringt zwar den Kernaspekt der Story vernünftig herüber, verpasst es aber die gute Abstimmung des Buches zu übernehmen. Im Hörspiel fixiert sich die Handlung auf das schnelle Auflösen des merkwürdigen Leuchtens und verheddert sich dann in der Erklärung der Geschehnisse durch das "Vorlesen" eines Tagebuches.
Die Atmosphäre rund um den See ist zwar gut umgesetzt, aber wesentliche und spannende Bestandteile des Buches fehlen einfach. Daren Duff, der Auftraggeber der Detektive, wird beispielsweise zwar etwas übertrieben dargestellt, kommt aber nicht an sein eigentliches Ego aus dem Buch heran. Dort nervt er die drei Freunde und treibt Justus bis zur Weißglut. Auch die Ermittlungen vor Ort fallen recht mager aus. Ein Besuch am See und die Jungen wissen, um was es geht, und nach ein bisschen Hin- und Herlaufen wird auch das eigentliche Rätsel um das Dorf gelöst - allerdings nicht wirklich von den drei Fragezeichen, sondern eben durch die Tagebucheinträge. Die Ermittlungen fehlen im Hörspiel einfach. Das "Anfüttern" des Hörers mit Informationen rund um den Fall entfällt komplett, das Hörspiel wird somit eher von außen betrachtet als miterlebt. Ohne die eigenmächtigen Ermittlungen und zum Beispiel die (rausgefallene) Einbruchsszene verliert das Hörspiel an Anspruch.
Der Sprechermix fällt bunt und vielseitig aus. So vermischen sich neben den Hauptsprechern auch unter anderem die Stimmen von Barbara Focke, Rolf Becker, Oliver Böttcher, Jochen Baumert oder Frank Felicetti zu einer interessanten Umsetzung. Musik und Effekte können über weite Strecken überzeugen und auch die so erzeugte Atmosphäre kann sich getrost hören lassen.
Cover und Inlay entsprechen dem gewohnten Umfang und sind somit völlig in Ordnung.
Insgesamt bleibt die Folge etwas hinter den Erwartungen zurück, da leider einige sehr gute Szenen und Ansätze sowie die ewige Quengelei und die Privatermittlungen von Daren vollkommen außen vor gelassen werden. Dadurch verblasst der dramaturgische Verlauf deutlich und bietet über den Fall hinweg kaum Informationen für den Hörer, so dass am Ende alles durch das Tagebuch aufgelöst werden muss. Das hingegen wirkt zu lahm, wenn es vorher nichts in der Richtung zu erfahren gab, und trübt den Hörspaß etwas.