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 Kluge Geschäftsfrauen


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Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Auch heute sind Frauen als Unternehmer noch in der Minderheit, doch ist eine Frau, die eine Firma leitet, heute bei weitem nicht mehr ein solches Kuriosum wie noch vor wenigen Jahrzehnten.
In "Kluge Geschäftsfrauen" werden weibliche Persönlichkeiten portraitiert, die größtenteils zu einer Zeit, als dies noch ganz unüblich war, entweder selbst Unternehmen, meist mit eigenständig entworfenen Produkten, gründeten und leiteten, oder – teils als Unternehmerwitwen – in bestehende Firmen einstiegen und diese erfolgreich weiterführten.
Das Buch besteht aus fünf Kapiteln mit jeweils mehreren passenden Kurzbiografien: "Gegen jeden Widerstand", "Die ideale Partnerin", "Willensstarke Witwen", "Von der Haute Couture zum Schnittmuster" und "Das Geschäft mit der Schönheit".
Die erste der 22 Damen ist Marie Tussaud, die bereits vor rund zweihundert Jahren ihr Wachsfigurenkabinett zum Publikumsmagneten zu machen wusste, gefolgt von Margarete Steiff, der "Mutter" der beliebten, hochwertigen Kuscheltiere. Auch andere bekannte Namen finden sich in diesem Buch, etwa Maria Bogner, Anna Sacher, Coco Chanel, Aenne Burda, Helena Rubinstein und Estée Lauder. Und natürlich darf man Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin nicht vergessen, die "Veuve Clicquot".
Andere Portraitierte bringt man heute nicht mehr mit den von ihnen zu Weltruhm gebrachten Produkten in Verbindung, zum Beispiel Brownie Wise, die "Erfinderin" der Tupperparty, oder auch Ruth Handler, die gegen den Widerstand in der Firma die Produktion der heute aus Mädchenzimmern nicht mehr wegzudenkenden Barbie-Puppe durchsetzte.
Nicht alle dieser Damen waren so umstritten wie Beate Uhse, eine weitere Protagonistin dieses Buches. Leicht hatte es keine von ihnen.

Was die vorgestellten Frauen sozusagen auf die Beine gestellt oder übernommen und weitergeführt haben, kennt man heute noch. Kate Gleason etwa, die erste Frau, die in den USA Ingenieurwesen studierte, hatte Erfolg mit dem Prinzip des Fertighauses, aber sie tat sich auch als Managerin in anderen Bereichen hervor, in einer Maschinenbaufabrik und bei einer Bank. Beate Uhse muss man, ob man Kunde oder Kundin ihrer Branche ist oder nicht, unter anderem zugutehalten, dass sie in der prüden Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit für Aufklärung und einen entspannteren Umgang mit der Sexualität sorgte - auch für ihre Geschlechtsgenossinnen.
Manche der 22 Frauen hatten einen Partner, mit dem sie eng zusammenarbeiteten und der sie und ihre Fähigkeiten respektierte und förderte, zum Beispiel Aino Marsio Aalto; die von ihr und ihrem Mann gegründete Firma Artek steht auch heute noch für minimalistische, zweckmäßige, ansprechende Innenarchitektur.
Die Kurzbiografien sind spannend verfasst und somit sehr kurzweilig zu lesen. Illustriert ist das Buch mit zahlreichen Fotos: nicht nur Portraits der präsentierten Frauen und gegebenenfalls ihrer Partner, sondern auch ihre heute noch bedeutsamen Erfindungen und Produkte.
Wie man es von der Reihe der Frauenbücher aus dem Verlag gewohnt ist, begeistert auch dieser Band durch die schlicht-elegante, geschmackvolle und hochwertige Aufmachung.
Interessante Lektüre, die den Leserinnen und natürlich auch potenziellen Lesern Frauengestalten aus der jüngeren Geschichte und der Gegenwart näher bringt, deren Bedeutung nach wie vor unterschätzt wird.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 10. März 2010 | ISBN: 9783938045220 | Preis: 24,95 Euro | 152 Seiten | Sprache: Deutsch

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