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Conan und seine Freunde aus der Grundschule, die "Detective Boys", sind zu einem Fußballspiel eingeladen worden. Das Stadion ist mit 56.000 Menschen bis zum letzten Platz ausverkauft. Auch Ai Haibara ist mitgekommen. Wie Conan inzwischen weiß, hat die Verbrecher-Organisation auch ihr das Gift eingeflößt, um sie zu töten. Sie konnte, nun im Körper einer Siebenjährigen, entkommen und versteckt sich bei Professor Agasa.
Conan ist im Technik-Raum des Stadions, als sich ein Erpresser meldet und droht, einen beliebigen Zuschauer zu erschießen, wenn man ihm nicht eine riesige Summe Geld aushändigt. Conan hat nur bis Spielende Zeit, diesen Fall zu lösen.
Sonoko, Rans Freundin aus reichem Hause, zerrt Conan und Ran mit zu einem Treffen. Sie will endlich ihre Internet-Bekanntschaft aus einem Zauber-Forum kennen lernen. Sonoko ist ganz aufgeregt, denn endlich wird sie den Mitgliedern von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, mit denen sie jeden Abend so angeregt chattet.
Doch es kommt zu einem schrecklichen Mord und einer der Anwesenden muss der Mörder sein.
Im dritten Fall werden Kogoro, Ran und Conan von einer Zufallsbekanntschaft vor den Konzerthallen angesprochen. Da Kogoro seine Karten verloren hat, überlässt die Frau die ihren dem Detektiv, wenn er sie schnell nach Hause bringt. Doch dort erwartet sie ein abscheuliches Verbrechen. Die kleine Schwester von Masayo Aoshima, Mina, liegt in einem hermetisch versperrten und mit Klebeband zugeklebten Badezimmer und ist tot. Sie scheint Selbstmord verübt zu haben, aber Conan kommen Zweifel. Nur wie hat es der Täter bloß angestellt, aus dem Raum herauszukommen?
Während Fall Eins durch eine einfallslose und höchst unwahrscheinliche Story auffällt, kann man beim zweiten Fall nur feststellen, dass jemand, der Morde in der Manier verübt, wie dort zu lesen und zu sehen, geradezu versessen darauf ist, ins Gefängnis zu kommen.
Die unmögliche Methode des Mordes ist einfach nur lächerlich. Leider entbehren beide Fälle auch der gewohnten Komik und des leisen Humors, zu dem der Autor fähig ist. Auch die Charakterzeichnung und das Motiv der jeweiligen Täter ist unsinnig und keinesfalls nachzuvollziehen.
Wäre nicht der dritte Kriminalfall, das Buch gehörte in die unterste Schublade der Reihe.
Doch Fall Drei ist von ungewöhnlicher Intensität und Dichte. Zeichnerisch perfekt dem Thema angemessen und textlich absolut einwandfrei, ist das Verbrechen in seiner Einfachheit und Klarheit grandios inszeniert. Der Täter handelt entschlossen und stringent, in völliger Verkennung der Wirklichkeit und seiner wirklichen Motive. Erst Conan öffnet ihm die Augen für seine Selbstsucht und seinen Wahnsinn.
Völlig gebrochen und gramgebeugt ob seiner furchtbaren unauslöschlichen Schuld, erkennt er zu spät die tiefe Liebe, die ihn mit seinem Opfer verbunden hat und noch verbindet. Die Tränen stehen dem sensiblen Leser in den Augen und tief erschüttert legt man unwillkürlich eine Lesepause ein.
Diese Tragödie ist der beste Fall aus der Feder Aoyamas, den ich je gelesen habe. Leider auch der traurigste und sicher nichts für zart besaitete Menschen. Zu wenig Hoffnung vermittelt er. Völlig nackt und bar jeder Zukunft steht am Ende der Täter da und weiß keinen Ausweg mehr. Einer griechischen Tragödie gemäß, zwang ihn ein unausweichliches Schicksal zu dieser Tat und Vergebung wird es nicht geben.
Fazit: Ein Fall lohnt den Kauf dieses Bandes. Leider nur Einer, den Rest kann man, vor allem im direkten Vergleich, getrost vergessen. Dennoch ein großartiges Buch, dass fünf Euro wert ist, wenn auch die Wertung in Anbetracht der Qualitätsschwankung eher schlecht ausfällt.
Im Anhang finden sich zwei Folgen des Lexikons der Meisterdetektive. Folge Neunzehn ist Hannibal Lecter gewidmet, Folge Zwanzig Miss Jane Marple, der altjüngferlichen Ermittlerin aus der Feder von Agatha Christie. Beide Folgen sind sehr interessant und informativ.