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Im Namen des Imperators Licht ins Dunkel zu bringen, die Feinde des Imperiums zu läutern und alle Angriffe gegen die Menschheit abzuwehren, sind die wichtigsten Ziele der Inquisition. Aber leider gibt es immer noch viele, die sich ihr in den Weg stellen, ob absichtlich oder unabsichtlich und diese Wesen und Kreaturen wurden in "Anathema: Kreaturen" versammelt.
Nun endlich liegt es vor, das Monsterhandbuch für das Spiel in der zukünftigen Warhammer-Welt. Immerhin hat es einen Grund, weshalb die Charaktere diese immens mächtigen Kampfwerte besitzen, nämlich dass ihr Spielleiter aus dem Vollen schöpfen und ihnen Gegner unterschiedlichster Art entgegenstellen kann. Und damit es nicht langweilig wird, kann er diese aus sieben unterschiedlichen Kapiteln rekrutieren.
Ganz am Anfang stehen die Mutanten, die schon per se zum Bösen gehören, auch wenn sie vielerorts ein geduldetes Übel sind, da man ihnen die niedrigsten Arbeiten geben kann. Doch manchmal bedroht ihre Existenz das Leben der Normalsterblichen, weshalb sie geläutert werden müssen. Diffiziler sind hingegen die Gegenspieler, die sich mit verbotener Wissenschaft und Tech-Häresie beschäftigen, da ihnen ungleich mächtigere Werkzeuge zum Angriff zur Verfügung stehen. Und oft sind die Verursacher eigentlich ganz nette Menschen, selbst wenn ihre Werke Tod und Vernichtung bringen. Den wahrhaftigen und leider auch sehr anonymen Tod findet man auch schnell auf den bekannten Todeswelten, bei denen teilweise die Atmosphäre oder auch die Flora und Fauna kein friedliches Leben zulässt. Leider gibt es dennoch viele, die wertvolle Rohstoffe besitzen, so dass ihr Besuch unvermeidlich ist.
Doch nicht immer muss eine Welt komplett tödlich sein, um Gefahren zu bergen. Pfeilschnelle Raubtiere, gigantische Monstrositäten und Pflanzen, die nach Blut gieren, können selbst einer gut gepanzerten Gruppe in Fahrzeugen den Tod bringen. Zusätzlich besteht die Gefahr, auf unzivilisierten Planeten einer Xenos-Rasse zu begegnen. Da diese in der Vergangenheit meist nicht die besten Erfahrungen mit dem Imperium gemacht haben, werden sie wohl zuerst schießen und dann Fragen stellen. Im Vergleich zu den Mächten des Chaos jedoch, sind diese Begegnungen ein Zuckerschlecken. Denn im Warp lauert Verderben, Tod und Wahnsinn. Die Gefahr selbst entdeckt man leider meist viel zu spät, denn wenn erst ein Tor geöffnet wurde, um eine Kreatur in die Welt zu bringen, wird sie nicht eher weichen, bis sie ihre dunklen Ziele erreicht hat. Der letzte Abschnitt des Buches zeigt dem Spielleiter dann endlich, wie er diese Auflistung von Feinden gezielt einsetzen kann, um seinen Charakteren das Überleben schwer aber nicht unmöglich zu machen.
"Anathema: Kreaturen" ist das lange fällige Monsterbuch, aus dem der Spielleiter sich die Gegenspieler für seine Kampagne aussuchen kann, aber auch eher zufällige Widersacher wie Tiere oder anwesende Xenos einfügen kann, die vielleicht mit der Hauptgeschichte gar nichts zu tun haben. In jedem einzelnen Kapitel findet der Leser erst einmal einen allgemeinen Abschnitt über das Thema, über die grundsätzlichen Gefahren und die Einstellung der Inquisition hierzu. Danach gibt es ausgewählte Einzelkreaturen mit deren Zielen und Spielwerten. Alles wird mit großen spielinternen Berichten der Inquisition über Begegnungen mit diesen Kreaturen ausgeschmückt, so dass man fix ein Bild davon bekommt, wie ein Einsatz des Gegenspielers konkret aussehen kann. Auch die vielen Abbildungen helfen hier bei der Vorstellung, gerade bei den schwer greifbaren Kreaturen des Chaos, deren Auftreten besonders geplant werden sollte.
Für unerfahrene Spielleiter ist das letzte Kapitel eine sehr gute Hilfe. Gerade die vorgeschlagenen Spielwerte für Kanonenfutter können dabei helfen, die Macht der Akolythen darzustellen und gleichzeitig bei dem darauf folgenden Kampf mit dem stärkeren Endboss zu zeigen, wie gewaltig dessen Kräfte sind. Zusätzlich gibt es in jedem Abschnitt des Buches kleine Infokästen mit Abenteuervorschlägen zum Einsatz der beschriebenen Kreatur. Das Quellenbuch selbst zeigt sich in der gewohnten Qualität der Regelwerke des Rollenspiels. Farbig unterlegte Seiten, eine Fülle an Illustrationen und eine große Zahl an beigefügten spielinternen Dokumenten lassen die Informationen lebendig werden. Allerdings ist dies auch gleichzeitig ein Kritikpunkt, denn hätte man wenigstens einen Teil der ausschmückenden Dokumente weggelassen, wesentlich mehr Platz für Informationen zu weiteren Wesen gehabt.
Ein essentielles Quellenbuch mit den gefährlichsten Kreaturen des Universums, dessen Inhalt jedoch etwas üppiger hätte ausfallen können.