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 Wild Wonders of Europe

Unbekannt, unerwartet, unvergesslich


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
"Wild Wonders of Europe" ist ein ehrgeiziges Buchprojekt. Sage und schreibe 69 Fotografen wurden auf die Reise geschickt, um in 48 Ländern die Natur zu entdecken. Diese Bild-Expeditionen dauerten insgesamt 14 Monate. Es handelt sich hierbei um einen Bildband, der beeindruckt und berührt und auf das Leben um uns herum aufmerksam macht. Das Besondere ist, dass es sich bei den gezeigten Abbildungen, wie es der Titel schon sagt, ausschließlich um Bilder handelt, die in Europa entstanden sind. Trotzdem wirken sie exotisch, wild und ungezähmt.

Mit diesem Buch will National Geographic darauf aufmerksam machen, was die Natur für den Menschen bedeutet und dass sie schützenswert ist. Besonders angenehm ist dabei, dass man nicht immer und immer wieder darauf hingewiesen wird, was man tun muss, um die vielfältigen Tierarten zu retten, sondern dass auch aufgezeigt wird, was bereits erreicht wurde. Es werden Tiere vorgestellt, deren Bestand sich im Laufe der Zeit wieder vermehrt hat und die sich wieder in Europa ansiedeln. Wer weiß zum Beispiel, dass es vor gar nicht langer Zeit nur noch dreizehn (!) Wisente gab, die allesamt in Zoos lebten? Inzwischen ist es gelungen wieder rund 2000 der urzeitlichen und beeindruckenden Tiere in freier Wildbahn anzusiedeln, was einen nicht zu verkennenden Erfolg darstellt. "Wild Wonders of Europe" zeigt diese Tiere in eindrucksvollen Nahaufnahmen in ihrem Lebensraum.

Dem Leser wird erfolgreich ein intensives Gefühl für die Natur, die ihn umgibt, vermittelt. Das wird besonders dadurch gestärkt, dass die Aufnahmen nicht irgendwo "weit, weit weg", sondern direkt in Europa, teilweise sogar "direkt nebenan", also in Deutschland oder Nachbarländern, entstanden sind. Besonders interessant ist das Kapitel, das verschiedene Tourismus-Orte vorstellt, in denen man wild lebenden Tieren direkt von Angesicht zu Angesicht begegnen kann. Aber auch hier wird darauf hingewiesen, dass man darauf achten soll, dass gewissenhaft mit der Natur umgegangen wird und sie nicht durch den Tourismus zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen wird.

Die Bilder selbst sind von enorm hoher Qualität. Man sieht sofort, dass hier Meister des Fachs am Werk waren. Man sieht Nahaufnahmen, die jede Einzelheit eines Blütenblattes oder Schmetterlingsflügels zeigen, Langzeitbelichtungen ermöglichen eine faszinierende Darstellung von Wasser, bei Tauchgängen sind atemberaubende Fotos des Lebens unter Wasser entstanden. Wilde Tiere werden so nah gezeigt, dass man das Gefühl hat, ihnen direkt gegenüber zu stehen, und manche Landschaften machen den Eindruck, als wären sie einer erdachten, fantastischen Welt entsprungen. "Wild Wonders of Europe" schafft es tatsächlich zu beeindrucken und den Betrachter zu berühren. Man bekommt Lust darauf, die Blumen, Landschaften und Tiere selbst zu entdecken und ist fasziniert davon, was Europa für eine Vielfalt zu bieten hat.

Besonders die großformatigen Bilder, die eine gesamte Doppelseite einnehmen, lassen den Blick des Betrachters nicht mehr los und fesseln seine Aufmerksamkeit. Wobei es hier (wie bei jedem Bildband) leider das bekannte Problem gibt, dass die Mitte dieser Bilder durch den Buchknick nicht in ihrer Gänze und leicht verbogen abgebildet wird. Zu jedem Bild wird beschrieben, was genau gezeigt wird und in welchem Land und welcher Gegend es aufgezeichnet wurde. Zusätzlich wird die abgebildete Art beschrieben und man erhält nähere Informationen dazu, wie häufig und wo sie vorkommt. Außerdem erfährt man meist, was genau auf dem jeweiligen Bild zu sehen ist und teilweise auch, wie es entstanden ist. Am Ende des Buches kommen die Fotografen zusätzlich zu Wort und es wird nochmal verdeutlicht, wie viel Arbeit und Herzblut in diesem Projekt stecken.

Jedem, der die Artenvielfalt um uns herum und speziell in Europa entdecken möchte, sei "Wild Wonders of Europe" sehr ans Herz gelegt. Auch wenn Umweltschutz hier großgeschrieben und beworben wird, ist der Band nicht auf-, sondern eindringlich. Die Informationen lesen sich spannend und faszinieren, die Fotos lassen einen atemlos und staunend zurück. Das ist ein Bildband, zu dem man nicht nur immer wieder gerne greift, sondern der auch dazu einlädt, die abgebildete Artenvielfalt und die gezeigten Landschaften selbst zu entdecken und der das Verständnis für die Natur, die uns umgibt, nachhaltig stärkt.

Fotocredits für die abgebildeten Fotos (in Reihenfolge von oben nach unten): Verena Popp-Hackner, Stefano Unterthiner, Markus Varesvuo, Florian Möllers

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 1. Mai 2010 | ISBN: 9783866901742 | Preis: 39,95 Euro | 288 Seiten | Sprache: Deutsch

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