Icarus ist ein ehemaliger KGB-Agent und im Laufe der Jahre zu einem effektiven Auftragskiller geworden. Nach einer Aufgabe in Hongkong geht einiges schief. Ein Unbekannter erscheint und stellt dem mitten im Leben stehenden Mann unangenehme Fragen.

Als dann Icarus' Freundin ermordet wird, beginnt ein Spiel gegen die Zeit, denn seine Verfolger haben es auf seine Ex-Frau und seine Tochter abgesehen. Icarus breitet seine Flügel zum finalen Akt aus und versucht schneller zu sein als seine Gegner. Ob ihm das gelingt?

"Icarus" ist ein erstaunlich guter B-Movie und kann trotz einiger Löcher im Script über eine Spielzeit von knapp 85 Minuten gut unterhalten.
Ein ehemaliger KGB-Agent arbeitet für die Russenmafia, erschießt in deren Auftrag Menschen und macht weitere Drecksarbeit. Nach einem neuen Job ändert sich die Lebenssituation des Killers drastisch, denn er wird zum Gejagten. Dieses Schema klingt durchaus vertraut, wird in der angebotenen Version aber gut und solide umgesetzt, zumindest vom Grundtenor her. Die Action beschränkt sich zwar "nur" auf ein paar Schusswechsel und einige Nahkampfszenen, doch das ist im Rahmen des Films durchaus angemessen.

Ein weiterer Standfuß des Films ist die emotionale Schiene, welche die Bindung des Protagonisten zu seiner Ex-Frau und Tochter thematisiert. Insgesamt entsteht somit ein durchwachsener Mix, denn gerade in diesem Bereich sind einige Ungereimtheiten im Script vertreten. Die beiden "neuen" Partner sterben und als die Ex-Frau in Erfahrung bringen will, wer sie denn gerade aus welchem Grund umbringen will, landet sie mit ihrem Ex im Bett. Aber auch nur, um danach ohne großen Schock direkt an dessen Seite den Kampf gegen das organisierte Verbrechen aufzunehmen. Selbst für einen Actionfilm ist das mehr als fragwürdig.

Die Produktion von und rund um Dolph Lundgren ist durchaus gelungen. Zusammen mit Stefanie von Pfetten bieten die Schauspieler eine vernünftige Leistung. Auch die Actionszenen von Lundgren sind gelungen und im Hinblick auf die Gesamtwerke von Lundgren dürfte dieser Film einer seiner besten sein!
Die Kameraführung und auch die Technik sind erstaunlich sauber und als Highlight ist wohl die erneute Verpflichtung von Manfred Lehmann als Synchronstimme von Lundgren zu sehen. Die "Stimme" des deutschen Bruce Willis wirkt in einem Actionfilm einfach gut. Die deutsche Tonspur ist im 5.1-System vorhanden, die englische hingegen nur im 2.1-Modus. Als Extras gibt es eine Slideshow, ein paar Trailer und ein Making-Of. Nicht besonders viel, aber im Prinzip reicht das Material als Bonus für einen Film in dieser Klasse.

Insgesamt bietet "Icarus" angenehme Unterhaltung. DVD einlegen und Hirn abschalten, so lautet die Empfehlung. Es entwickelt sich ein Actionfilm mit einem kleinen Abstecher in die Beziehungsebene, einigen Toten und einer vernünftigen Portion Action, der eigentlich nur durch einige unlogische Szenen an Attraktivität verliert.