Ein Dieb treibt sich im antiken Rom herum. Nicht nur, dass er in die Villen der Reichen einbricht und stiehlt, er verhöhnt seine Opfer auch noch mit Schmähbriefen. Ausgerechnet dieser gemeine Dieb hat sich als nächstes Objekt das Haus ausgesucht, in dem Claudia wohnt. Nur zufällig bemerken sie und ihr Freund Marcus den Diebstahl. Schnell stellt sich heraus, dass ausgerechnet Claudias Geburtstagsgeschenk gestohlen wurde. Zwar weiß sie nicht, was in dem Kästchen ist, doch es muss ein sehr wertvolles Geschenk sein, das ihr Vater ihr in einigen Tagen überreichen wollte.
Gemeinsam machen sich die beiden Kinder auf die Suche nach dem Dieb. Denn der hat – ganz seine Art - einen Brief hinterlassen, in dem er die Bewohner des Hauses verhöhnt. Das kann die stolze Römertochter nicht einfach so hinnehmen. Aus dem Dieb wird bald der Gejagte. Claudia und Marcus sind ihm dicht auf den Fersen und schaffen es ihn in den Katakomben des Kolosseums zu stellen. Doch wieder entwischt er ihnen und sie merken, dass nicht sie die Jäger sind, sondern der Dieb sie nur an der Nase herumführt. Die Hoffnung, Claudias Geburtstagsgeschenk zurück zu bekommen, schwindet mit jedem erfolglosen Tag. Da kommen unvermittelt der Zufall und eine Bande anderer Kinder den beiden zu Hilfe.

Gemeinsam mit Claudia und Marcus möchte der Leser durch die Straßen Roms laufen und Abenteuer erleben. Leider wird ihm dies immens erschwert. Zum einen kann man recht schnell erkennen, was es mit dem Dieb auf sich hat und fragt sich nur noch, wann die Kinder darauf kommen. Zum anderen gibt es einige logische Ungereimtheiten. So werden moderne Anschauungen – zum Beispiel zum Thema Tierschutz - auf die damaligen Verhältnisse übertragen, was sehr unglaubwürdig ist. Weiterhin ist das Verhalten der Senatorentochter in jedem Bezug unerklärlich. Sicher müssen für eine interessante Geschichte einige Tatsachen zu Recht gebogen werden. Hier übertreibt der Autor aber eindeutig, da er keine plausiblen Erklärungen anbieten kann. Weiterhin könnte die Geschichte zu jeder Zeit an jedem beliebigen Ort spielen. Man nimmt nicht wirklich am Leben im antiken Rom teil. Die eigentlich lebendige Weltstadt bleibt erstaunlich blass und langweilig. Zwar besucht man als Leser gemeinsam mit den Kindern die bekanntesten Schauplätze wie das Kolosseum, das Forum und einen Tempel. Doch wurde das Kolosseum damals noch gar nicht so genannt. Auch war die Innenstadt tagsüber weitestgehend für Fuhrwerke gesperrt, somit kann es eigentlich nicht dazu kommen, dass Claudia und Marcus durch Straßen eilen, die von Fuhrwerken verstopft sind; das sollte durch das Verbot gerade vermieden werden. Auch die Karte der Stadt Rom am Ende des Buches ist keine große Hilfe. Sie ist einerseits zu undetailliert, um eine Vorstellung der Stadt zu erhalten, und andererseits sind Orte verzeichnet, die im Buch gar keine Rolle spielen.
Am Ende jeden Kapitels wird dem Leser eine Frage gestellt. Leider wird an dieser Stelle ebenfalls viel Potenzial vergeben. Erstens befindet sich die Antwort auf Kopf gestellt gleich darunter, was zum Spicken verleitet, und zweitens sind die wenigsten Fragen vernünftig zu beantworten. Vielfach ist das aufmerksame Lesen des Kapitels keine Voraussetzung für eine Antwort. Denn sowohl Frage als auch Antwort stellen oft nur Mutmaßungen dar und ergehen sich mehr in Andeutungen über den weiteren Verlauf der Geschichte.
Die wenigen Illustrationen von Helmut Dohle werden nochmals am Ende des Buches näher erläutert. Ebenso finden sich dort ein kurzes Glossar und die bereits erwähnte Karte der Stadt wieder.

Fazit: Eine unspektakuläre Detektivgeschichte, die an Stelle des antiken Roms auch überall spielen könnte.