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Es ist Sommer an der Costa de Sol. Lyra, die vor einigen Jahren mit ihrer Mutter in das sonnenverwöhnte Marbella gezogen ist, plant die schönste Zeit des Jahres gemeinsam mit ihren Freunden zu verbringen. Eis essen, baden gehen und in der Stadt umherschweifen ist genau das, was sie nach einem anstrengenden Schuljahr für sich geplant haben. Aber schon bald überschattet der Tod einer Schülerin die sommerliche Idylle. Die fünfzehnjährige Pia Hellmann, die am letzten Schultag nicht nach Hause gekommen ist, wird erwürgt aufgefunden. Ein schreckliches Ereignis, das nicht nur Lyra beschäftigt. Auch ihre Freunde Bea, Oliver und Patrick machen sich Gedanken, wer der Mörder des Mädchens sein könnte und schon bald wächst in ihnen der Verdacht, dass der am Ort umherfahrende Scherenschleifer für die Tat verantwortlich zeichnet. Während sie den mysteriösen Mann beschatten und in seiner Wohnung unheimliche Dinge entdecken, lernt Lyra den attraktiven Leander kennen, der wie sie aus Deutschland kommt. Bereits nach einigen Treffen erzählt er dem erstaunten Mädchen, dass er ihre verstorbene Schwester Viola kennt. Von nun an möchte Lyra alles über ihre große Schwester wissen, die sie vor zehn Jahren durch einen grausamen Unfall verloren hat. Doch die Schilderungen von Leander stimmen nicht mit dem überein, was ihre Mutter über den Tod der Schwester berichtet hat. Schon bald merkt Lyra, dass sie einem Geheimnis auf der Spur ist, das ihre Mutter vor ihr zu verbergen versucht. Während sie bemüht ist herauszufinden, was damals in Deutschland wirklich geschehen ist, muss sie feststellen, dass auch Leander wichtige Tatsachen verschweigt. Nur das Tagebuch ihrer Schwester führt sie auf den richtigen Weg, allerdings auch dem Mörder direkt in die Arme.
Was als nette Sommergeschichte beginnt, verwandelt sich schon bald in einen handfesten Thriller, der spannend und geschickt konstruiert, für einigen Nervenkitzel sorgt. Verschiedene Handlungsstränge und Figuren, die nicht nur mysteriös anmuten, sondern völlig undurchsichtig sind, führen den Leser schnell in die Irre. So erfährt man erst im Verlauf des Buches und über einige Umwege eine Geschichte, die ihren Ursprung zehn Jahre zuvor in Deutschland hat und deren Auswirkungen bis an die Costa de Sol reichen. Aber bis es so weit ist, begleitet der Leser die fünfzehnjährige Lyra und erfährt viel aus ihrem Leben. Er kann an ihren Gedanken teilhaben, erlebt die ersten Gefühle einer aufkeimenden Liebe, aber auch die tägliche Auseinandersetzung einer pubertierenden Jugendlichen mit ihrer Mutter. Themen, die junge Mädchen bewegen und die von der Autorin Manuela Martini einfühlsam und lebendig geschildert werden. Einzig und allein die Zwiegespräche mit der toten Schwester Viola sind etwas weit hergeholt, passen aber trotz allem zum Geschehen. Ein flüssiger Schreibstil, jugendgemäße Dialoge und spannende Szenen tun ihr Übriges, um den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Ein Buch vor allem für Mädchen, die eine Schwäche für unheimliche Ereignisse haben, gleichzeitig aber gerne romantische Romane lesen.
Fazit:
„Sommerfrost“ ist ein Buch, das den Nerv junger Mädchen trifft und dabei fesselnd und geheimnisvoll in Erscheinung tritt. Eine Empfehlung für alle Mädchen zwischen 12 und 15, die sich für Thriller interessieren.